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06.10.2015

85 Jahre Kita Schöne Aussicht

Älteste Kaufunger Kindertagesstätte feiert Geburtstag: Kita Schöne Aussicht blickt mit Festakt, Musical und Spielenachmittag auf 85 Jahre zurück

Sie ist die älteste Betreuungseinrichtung in Kaufungen: Ein ehemaliger Kreispfarrer ließ im Jahr 1930 an der Stelle einer abgerissenen Pferdescheune im Oberkaufunger Stiftsareal eine sogenannte Kinderschule errichten, die heute, 85 Jahre später, einen besonderen Geburtstag feiern konnte: Die Kindertagesstätte Schöne Aussicht.

 

Vor kurzem wurde ihr Jubiläum mit Festakt, Musical und Spielenachmittag groß gefeiert. Dazu eingeladen hatten sich die Kinder jede Menge Gäste: Allen voran Bürgermeister Arnim Roß. „Eine Geburtstagsfeier ist immer etwas ganz besonderes. Vor allem, wenn man auf 85 Jahre zurückblickt und dabei feststellen kann, wie fortschrittlich man sich weiterentwickelt hat und heute moderner und zukunftsfähiger denn je ist.“ Während des Jubiläumsabends, der im großen Saal des Bürgerhauses gefeiert wurde und zu dem Gäste aus Politik, Verwaltung, Elternschaft und viele Interessierte gekommen waren, machte der Verwaltungschef deutlich, welche Innovationskraft und Zukunftsorientierung die Kita Schöne Aussicht in ihrer Geschichte gezeigt hat. „Als erste und lange Zeit einzige gemeindliche Einrichtung öffnete sie sich sehr früh mit ihren Hortgruppen der Betreuung von Schulkindern. In 2013 ging die Kooperative Schulbetreuung an den Start. Für die Kita Schöne Aussicht war die Zusammenführung von Hort und klassischer Schulbetreuung eine große Umstellung, die aber motiviert und engagiert in Angriff genommen wurde“, betonte der Bürgermeister. Er dankte den Erzieherinnen und Erziehern für ihr Engagement, ihre Motivation und ihr pädagogisches Einfühlungsvermögen, den Kindern jeden Tag aufs Neue bei der Vorbereitung auf das Leben zu helfen. Der Verwaltungschef und Kita-Leiterin Karin Kuhn bedankten sich vor allem auch bei den Eltern für ihr Vertrauen. „Das ist nicht selbstverständlich. Schließlich sind unsere Kinder das Wichtigste, was wir haben“, sagte Karin Kuhn. Während die Musikschule Söhre-Kaufunger Wald für den passenden musikalischen Rahmen sorgte - sie präsentierte eine musikalische Inszenierung des Märchens vom Struwwelpeter – richtete sich die Aufmerksamkeit der Zuhörer später am Abend auf Gastrednerin Dr. Charmaine Liebertz, gelernte Lehrerin und promovierte Erziehungswissenschaftlerin, die in ihrem Vortrag über die „Neue Kindheit“ deutlich machte, wie schön die Aussichten der neuen Generation tatsächlich sind. „Im 21. Jahrhundert werden wir von den Medien so nachhaltig beeinflusst, dass sich das Erscheinungsbild der neuen Kindheit verändert hat – es präsentiert sich im medialen Kostüm. Wir müssen aufhören, die neue Generation schlecht zu machen. Nie waren Kinder gesünder, gebildeter und friedlicher als heute“, berichtete Dr. Liebertz und appelliert: „Lasst euch von den Medien nicht fertig machen. Wir haben eine tolle neue Kindheit.“

 

 

 

Den Samstagnachmittag funktionierten die Kinder dann einvernehmlich in eine Geburtstagsparty für sich selbst um. Die Kinder der Kooperativen Schulbetreuung führten ein ganz besonderes, themenaktuelles Musical unter dem Titel „Aus Fremden werden Freunde“ vor, in dem es um die Einwohner von zwei ganz unterschiedlichen Ländern ging: Den mit Frieden gesegneten Blauländern und den von Krieg beherrschten Gelbländern. „Ich bin gerührt von der Darbietung. Die Kinder haben das Musical einstudiert, als die Flüchtlingssituation noch nicht so präsent war“, erzählte Kita-Leiterin Karin Kuhn. „Das Musical hat heute eine ganz besondere Bedeutung.“

Weiter gefeiert wurde anschließend auf dem Gelände der Kita Schöne Aussicht, dessen Außenbereich seit kurzem um knapp 650 Quadratmeter erweitert wurde. „Da die Erweiterungsmöglichkeiten der im Ortskern gelegenen Einrichtung begrenzt sind, haben wir in 2013 einen Teil des benachbarten Grundstückes dazugekauft und den Außenspielbereich um diese Fläche erweitert“, erklärte Bürgermeister Roß. Weitere Entwicklungsmöglichkeiten seien derzeit mit der Erarbeitung eines Bebauungsplanes in Vorbereitung.

Wie der Außenspielbereich zukünftig genutzt werden soll, steht bereits fest: „Wir wollen eine Wassermatschanlage für die Kinder anschaffen und sammeln dafür reichlich Spenden“, so Leiterin Karin Kuhn abschließend.

 

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