9.000 Besucher bei Kaufunger Dorftagen

 

„Das Thema Kultur und Natur wurde authentisch umgesetzt“, meinte Beate Umbach aus Kassel während sie gemeinsam mit ihrem Mann Ralf vor der Niederkaufunger Kirche ein Gläschen Wein in der Abendsonne genoss. „Das Ambiente und die Stände stimmen überein.“ Mit über 9.000 Besuchern, so die Schätzung der Gemeindeverwaltung, waren die Kaufunger Dorftage am vergangenen Wochenende ein Publikumsmagnet für viele Einheimische und Besucher aus der Region.

 

Nach der 1000-Jahrfeier in 2011 ist es der Lossetalgemeinde wieder gelungen, ein Fest von allen und für alle zu organisieren. Die mit Menschen gefüllten Plätze und die allzeit belegten Bierzeltgarnituren inmitten des Niederkaufunger Altdorfes bestätigten die positive Resonanz der Besucher. Diverse ortsansässige Vereine und Verbände hatten sich an den Dorftagen beteiligt. An insgesamt 42 Ständen gab es vielerlei kulinarisches, handwerkliches, künstlerisches und naturverbundenes zu entdecken. Am Stand der Kaufunger NABU-Ortsgruppe wurden Nistkästen gebaut, Bildhauer Nobert Wicke zeigte, wie aus Steinen Skulpturen entstehen und die Kaufunger Kindertagesstätten hatten sich viele Aktionen für die kleinsten Besucher ausgedacht. Ebenfalls beteiligt war auch eine Delegation aus Kaufungens Partnergemeinde Bertinoro, die am eigenen Stand Wein, Tortelli und Piadina verkaufte. „Der Wein aus Bertinoro ist sehr süffig und schmeckt ziemlich gut“, urteilte Lothar Scharf aus Kaufungen.

 

Am Freitagnachmittag machte die Jazzpolizei den Auftakt. Während die drei Marching-Band-Musiker durch die Festmeile liefen und bekannte Oldtime-Jazz-Songs zum Besten gaben, blieb kein Fuß stehen. Hochhinaus ging es dann mit dem Stelzentheater „Höhenrausch“, die sich dem Thema „Klimaschutz“ künstlerisch annahmen. Offiziell eröffnet wurden die Festtage von Bürgermeister Arnim Roß: „Die Dorftage blicken auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurück. Es gibt sie in Kaufungen seit 1986, seit der 975-Jahr-Feier. Während der 1000-Jahr-Feier in 2011 haben wir ihnen durch die Stehenden Festzüge ein neues Format gegeben. So groß wie die Stehenden Festzüge sind diese Dorftage freilich nicht, denn die 1000-Jahr-Feier war etwas Einmaliges. Aber das Konzept ist neu und die Dorftage sind heute deutlich größer als früher. Sie haben sich zu einer der beliebtesten Veranstaltungen in der Gemeinde entwickelt“, so der Verwaltungschef. Das Niederkaufunger Altdorf biete das passende Ambiente für ein solches Gemeindefest.

 

Beim anschließenden Auftritt der Gruppe „DEZIBEL“, eine Rockband der Musikschule Söhre Kaufunger Wald, sprang der Funke sofort aufs Publikum über. Danach verzauberte mit Einbruch der Dunkelheit ein Feuerzauber der Gruppe Höhenrausch die Zuschauer. Es wurde gefeiert bis tief in die Nacht.

Auch an den zwei darauffolgenden Tagen kam das Unterhaltungsprogramm nicht zu kurz. Ortsansässige Vereine, Verbände und Institutionen, wie der SV Kaufungen 07, die Lossesterne, der Musikzug Kaufungen, das Deutsche Rote Kreuz, die Tanz-AG der Integrierten Gesamtschule und die Young Europeans sorgten dafür, dass sich zu jeder Zeit zahlreiche Zuschauer vor der Bühne tummelten. Für die Kleinsten waren die Konzerte von Herrn Müller und seine Gitarre sowie Trio Kunterbunt die Höhepunkte. Überhaupt wurde den jüngeren Besucher während der drei Festtage vieles geboten. Anne Baumann, 10 Jahre, war begeistert vom Klettern an der Kirchenwand: „Meine Hände haben anschließend gezittert. Es war ein bisschen anstrengend, aber toll!“

 

Am Samstagnachmittag zog das Straßentheater PasParTout die Blicke aller Besucher auf sich: Verkleidet als prachtvoll gefiedertes Geflügel spielten sie tierisch-menschliche Szenen zwischen und mit den Gästen. Kein Auge blieb trocken. Gruseliger wurde es wenig später, als die Straßenkünstler dann als Rattencombo durch die Straßen des Niederkaufunger Altdorfes zogen und das Publikum komödiantisch mit einspannten.

 

Am Abend überzeugte die Fantasy Eventband mit einer erstklassigen Live-Show: Sie spielten Songs von Rock, Pop und Funk über Blues bis hin zu Evergreens, Dinner- und klassischer Tanzmusik während der Niederkaufunger Festbereich von der Abendsonne in ein wundervolles Licht versetzt wurde. „Das Fest ist sehr abwechslungsreich, es gibt schöne Musik“, sagte Werner Kurzfeld aus Kassel. Die positiven Eindrücke bestätigte auch Sebastian Hartung aus Kaufungen: „Die Atmosphäre hier ist sehr schön, das Fest ist nicht so überladen.“

„Die Dorftage wurden von Alt und Jung sehr gut angenommen“, fasste Bürgermeister Arnim Roß nach den Feierlichkeiten erfreut zusammen. „Wir danken allen, die sich an dem Fest beteiligt haben.“