Ausstellung Bergbau im Rathausfoyer

Er war Obersteiger, später Betriebsleiter der ehemaligen Oberkaufunger Zeche Freudental und hat seine Erinnerungen an harte Zeiten unter Tage künstlerisch festgehalten: Der verstorbene Oberkaufunger Bergmann Georg Peter hat den Braunkohlebergbau noch hautnah miterlebt. Seine Zeichnungen, die er mit schwarzer Ölfarbe an den Fingern aufs Papier brachte, erzählen von der Faszination des Bergbaus und werden zurzeit im Kaufunger Rathausfoyer ausgestellt. Vergangene Woche wurde die Ausstellung feierlich eröffnet. Unter den Gästen war auch Georg Peters Witwe, Dora Peter, die dem Regionalmuseum die Replikationen der Zeichnungen ihres verstorbenen Ehemannes für die Ausstellung zur Verfügung stellte.

„Die Bilder von Georg Peter strahlen eine unglaubliche Lebendigkeit aus. Sie zeigen, wie hart Bergmänner unter Tage gearbeitet haben und wie wichtig dabei Teamarbeit war“, erzählte Dr. Friedrich Freiherr Waitz von Eschen, der zur Ausstellungseröffnung einen Vortrag über Bergmännische Kunst in Kaufungen hielt. Der Referent kannte Georg Peter noch persönlich, seine Familie

beteiligte sich bereits Anfang des 19. Jahrhunderts an der Zeche Freudental und erwarb sie später. „Der Name Peter ist eng mit unserem Bergbauunternehmen verbunden“, so Dr. Waitz von Eschen.

Bevor der Braunkohleabbau in Kaufungen eine Rolle spielte, wurde im 16. Jahrhundert zunächst Alaun gefördert. Hierfür war die Lage des Standortes nahezu ideal. Erst später kam der Braunkohleabbau dazu, der dann bis ins späte 20. Jahrhundert reichte. 1971 schloss die Zeche Freudental und mit ihr wurde die fast fünfhundertjährige Bergbautradition in Oberkaufungen beendet. „Es ist ein Wunder, dass das ehemalige Bergwerk Rossgang nach so vielen Jahren noch so gut erhalten ist“, freute sich der Gastredner. „Das Deutsche Museum in München würde Kaufungen hierfür beneiden.“ Nun liege es in der Verantwortung der Gemeinde, dieses Vermächtnis zu bewahren und zu erhalten.

Die Ausstellung „Im Braunkohlenbergbau – Zeichnungen des Oberkaufunger Bergmanns Georg Peter“ ist zu den gewohnten Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung noch bis zum 13. September 2015 im Rathausfoyer zu sehen.