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11.05.2015

Deutsche Post kürzt Vergütung für Agenturen in Ober- und Niederkaufungen

Deutsche Post AG kürzt Vergütungen für den Betrieb der Postagenturen in Ober- und Niederkaufungen

Die Deutsche Post AG hat die Verträge mit der Gemeinde Kaufungen über den Betrieb der Postagenturen in Ober- und Niederkaufungen zum 31.10.2015 gekündigt. Gleichzeitig hat sie der Gemeinde neue Verträge angeboten, die drastische Verkürzungen in der Provisionsvergütung vorsehen. „Die neuen Verträge basieren im Wesentlichen auf neuen Auftrags- und Vergütungspauschalen. Im Klartext heißt das: Wir bekommen als Betreiber jährlich 18.255 Euro weniger Provision von der Post AG“, teilt Bürgermeister Arnim Roß mit.


Seit Jahren reduziert die Deutsche Post AG kontinuierlich die Leistungen gegenüber ihren Postbetreibern und erschwert dadurch den Betrieb dieser Agenturen. Dass die entstandenen Einnahmekürzungen nicht aus Gemeindemitteln kompensiert werden, steht für den Verwaltungschef fest. „Wir können und wollen nicht die Dividenden der Post- und Postbankaktionäre mit Steuermitteln stützen.“ Hinzukomme, dass der Lossetalgemeinde aufgrund ihrer finanziellen Lage ein Ausbau der freiwilligen Leistung untersagt sei. Roß: „Trotzdem wollen wir das von allen Altersgruppen der Kaufunger Bevölkerung gut angenommene Dienstleistungsangebot erhalten.“ Die Postagenturen sind eine wesentliche Basisdienstleistung für die Bürgerinnen und Bürger und die Unternehmen am Ort. Viele ältere Menschen sind froh über das gute Angebot in Kaufungen. Darüber hinaus leisten die Postagenturen als Frequenzbringer auch einen Beitrag zur Stärkung der Ortszentren. Nach den Auswertungen der Post besuchen jährlich bis zu 90.000 Kunden die beiden Poststellen in Ober- und Niederkaufungen.


In den vergangenen Wochen wurden Verhandlungen zwischen der Gemeinde Kaufungen und der Deutschen Post AG geführt. Im Ergebnis konnten zwei Varianten entwickelt werden, die die Einnahmeverluste der Gemeinde kompensieren würden und die Bürgermeister Ross den Gemeindegremien vorstellte. Die Alternativen waren
- Beibehaltung des gesamten Leistungsspektrums mit Post- und Bankdienstleistungen und moderate Anpassung der Öffnungszeiten oder

- Beibehaltung der Öffnungszeiten und Einstellung der Bankdienstleistungen. Postbankkunden hätten sich dann an andere Postbankfilialen wenden müssen.


Die nun von der Gemeindevertretung mehrheitlich beschlossene Variante sieht vor, das Leistungsangebot aus Post und Postbank beizubehalten und die Öffnungszeiten der Postagenturen so anzupassen, dass von Dienstag bis Freitag an den Nachmittagen immer eine Agentur im Wechsel zwischen den Ortsteilen Ober- und Niederkaufungen geöffnet hätte, während die andere geschlossen bliebe. So würden Postkunden die Möglichkeit behalten, immer an einem Standort in Kaufungen ihre Postgeschäfte zu erledigen. Montagnachmittags wären beide Postagenturen geöffnet. Darüber hinaus würde mittwochs in Niederkaufungen ein Dienstleistungsabend bis 18 Uhr neu eingerichtet werden, der Dienstleistungsmontag in Oberkaufungen (bis 18 Uhr) bliebe erhalten. Die neuen Öffnungszeiten wurden an den Kundenfrequenzen nach Tageszeiten orientiert, die die Post für die Gemeinde ermittelt hatte. Dadurch wird sichergestellt, dass eher besuchsschwächere Öffnungszeiten reduziert werden.

„Wir haben mit der Post AG so verhandelt, dass die Provisionskürzungen erst ab 1.11.2016 in Kraft treten, statt wie geplant ab 1.11.2015, so dass wir eineinhalb Jahre Zeit haben für die Umstellung“, erklärt Bürgermeister Arnim Roß. Eine durch die neuen Verträge ausgelöste Anpassung der Öffnungszeiten werde daher auch erst im Spätsommer/Herbst 2016 erfolgen.

Für die Gemeinde Kaufungen ist es das oberste Ziel, die Postagenturen zu erhalten.