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25.07.2016

Einweihung Wohnprojekt Am Brauplatz

Feierliche Einweihung der Einrichtung „Wohnen am Brauplatz“

„Für fast alle ist alles neu!“ – so begrüßte Elke Helberg, Leiterin des Wohnverbundes Süd der Baunataler Diakonie, zahlreiche Gäste der festlichen Inbetriebnahme der neuen Wohneinrichtung am Brauplatz. Gemeinsam mit Petra Kolmorgen, Heimbeirätin und eine der ersten Bewohnerinnen, berichtete sie von den ersten Eindrücken und was es für Menschen mit Handicap heißt, außerhalb des familiären Umfeldes ein selbstständiges Wohnen mit ambulanter Unterstützung durch pädagogische Fachkräfte zu beginnen. Petra Kolmorgen, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Stefan Proll eines der drei Appartements bewohnt, hat bereits positive Erfahrungen gemacht: „Die Leute hier lachen viel, ich habe bereits viel gelernt - und wir alle bedanken uns recht herzlich, dass dieses Haus aufgebaut wurde.“

Pünktlich ein Jahr nach dem ersten Spatenstich konnte an diesem Wochenende das Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Fleischerei Reichel im historischen Ortskern von Oberkaufungen feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Es verfügt über 16 Einzelzimmer, die jeweils mit Nasszellen ausgestattet sind, drei Appartements sowie über zwei große Aufenthaltsräume mit integrierter Küchenzeile. Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner kommen überwiegend aus Kaufungen und Umgebung. Der 2,2 Millionen teure Neubau ist für 19 Menschen mit Behinderung geplant worden und wird von der Baunataler Diakonie Kassel (bdks), der Diakonie Hessen und dem Landeswohlfahrtsverband Hessen getragen sowie von der „Aktion Mensch“ gefördert. Pfarrer Joachim Bertelmann, Vorstandsvorsitzender der bdks, lobte die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kaufungen bei der Planung und Durchführung des Projektes: „Herr Roß, wir haben uns gefunden!“. Bei allen Fragen, die es zu bewältigen gab, wäre die bdks als Träger miteingebunden gewesen. Er dankte allen Beteiligten und wünschte sich für das zukünftige Zusammenleben vielfältige Begegnungen. Auch Bürgermeister Arnim Roß erwähnte den bedeutenden Beitrag zur Inklusion in Kaufungen im Rahmen der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention: „Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner leben nun mitten unter uns und gehören in unserer Gemeinde dazu.“ Er stellte heraus, dass bei dem „Sanierungsprojekt Brauplatz“ neben dem städtebaulichen Aspekt durch die Maßnahme der Diakonie auch die soziale Bedeutung getreten sei. Der Brauplatz sei als Altdorfplatz wieder hergestellt und ermögliche nachbarschaftliche Begegnungen, drohende Leerstände seien vermieden worden und auch der Dorfladen MilaO erhielte durch das neue Ladenlokal eine Chance zur Weiterentwicklung. Architekt Prof. Philipp Krebs hob stolz hervor, dass das Objekt sowohl im Kosten- als auch im Zeitplan fertig gestellt werden konnte und dankte ausdrücklich dem Planungsteam, den Verwaltungsmitarbeitern und Handwerkern, die mit ihrer jeweiligen Fachkompetenz zum Erfolg beigetragen hätten. Pfarrer Bernd Hartmann und Pfarrerin Brigitte Engelhardt-Lenz beschlossen gemeinsam den offiziellen Teil der Veranstaltung mit einem persönlichen Segen als Zuspruch und Anspruch für die neuen Bewohner und die Kaufunger Bürger, die nun im Miteinander in der Gemeinde leben. Beim anschließenden Rundgang durch das neue Gebäude und beim bereitstehenden Büffet konnten sich die Besucherinnen und Besucher weiter informieren, Fragen stellen und einen Einblick in das Wohnprojekt gewinnen.