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19.04.2016

Jahresempfang 2016: Sport war Thema

Jahresempfang 2016: Der Sport stand im Mittelpunkt

Sie hat große Erfolge im Fußball gefeiert und der Akzeptanz von Frauen in einer männlich dominierten Sportart zum Durchbruch verholfen. Im Rahmen des gemeindlichen Jahresempfangs am zweiten Aprilwochenende wurde die gebürtige Kaufungerin Martina Müller zur Ehrenbürgerin der Gemeinde Kaufungen ernannt. Viele Wegbegleiter, Fans, Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirchen, Vereinen und Verbänden sowie interessierte Bürger kamen auf Einladung von Bürgermeister Arnim Roß und Gemeindevertretervorsitzenden Karl Hellmich in den Großen Saal des Bürgerhauses, um Müllers herausragende Leistungen im Frauenfußball zu würdigen und sie auf dem Weg zur Ehrenbürgerschaft zu begleiten.

„Die Ehrenbürgerschaft ist die höchste Auszeichnung, die die Gemeinde Kaufungen vergeben kann“, betonte Bürgermeister Arnim Roß in seiner Ansprache. „Nun soll eine Kaufungerin ausgezeichnet werden, die große Meisterschaften errungen und große Erfolge erzielt hat in einer der beliebtesten Sportarten der Welt und die es bis zur olympischen Medaille gebracht hat.“ Der Verwaltungschef würdigte ihre Verdienste, nicht nur im sportlichen, sondern auch im sozialen Bereich. Gerührt von den anerkennenden Worten und der Wertschätzung, die ihre Heimatgemeinde ihr entgegengebrachte, bedankte sich Martina Müller bei allen Kaufungern sowie den Mitgliedern des Gemeindeparlaments, die am 9. Dezember 2015 einstimmig den Beschluss gefasst hatten, Müller die Ehrenbürgerrechte zu verleihen. „Es erfüllt mich mit Stolz, den Titel Ehrenbürgerin zu tragen. Ich habe meine Wurzeln in Kaufungen nie verloren. Viele Erinnerungen und Emotionen verbinde ich mit der Lossetalgemeinde“, sagte die ehemalige Fußballnationalspielerin und überreichte Bürgermeister Arnim Roß als Dank ein National-Trikot, das „im Rathaus sicherlich einen schönen Platz findet“.

Der Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes e.V. Rolf Hocke erinnerte sich in seiner Ansprache an viele gemeinsame Momente und Projekte, in denen sich die Weltmeisterin vorbildlich für die Gesellschaft eingesetzt hat. Unter anderem war Müller Schirmherrin der Kampagne „Trikots für Afghanistan“. „Ihre Leistungen im und außerhalb des Sportes haben dazu geführt, dass Kaufungen ihr diese große Ehre erteilt“, sagte der Präsident des Hessischen Fußball-Verbandes. Als „Botschafterin des Sportes“ und „Botschafterin der Region“ verglich Manfred Schaub, 1. Vizepräsident des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer e.V., Müllers vorbildhafte Funktion. Besondere Aufmerksamkeit schenkte Baunatals Bürgermeister dem sportlichen Erfolg der Nationalspielerin im Jahr 2013: Dort wurde sie mit ihrer Mannschaft im gleichen Jahr Champions-League- und Pokalsieger sowie Deutscher Meister. „Das war ein besonderes Highlight in ihrer Karriere“, so Schaub.

Überhaupt drehte sich beim diesjährigen Jahresempfang viel um das Thema Sport. Bürgermeister Roß machte noch einmal deutlich, dass Kaufungen zwar kein Hochleistungszentrum ist, aber dennoch eine große Sportbewegung verzeichnen kann. „Zählt man alle Mitglieder der sporttreibenden Vereine zusammen, so ist schätzungsweise jeder dritte Kaufunger, jede dritte Kaufungerin, diesbezüglich organisiert.“ Dabei sei der SV Kaufungen 07 mit über 2.500 Mitgliedern und 14 Abteilungen der größte. Der Verwaltungschef bedankte sich bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der sporttreibenden Vereine und Verbände in Kaufungen, ohne die es diese Bandbreite an Sportangeboten nicht geben würde.

Neben der sportlichen Anerkennung von Martina Müller wurde im Rahmen des Jahresempfangs auch eine Kaufunger Initiative ausgezeichnet, die ältere Menschen, Familien, Alleinstehende und Flüchtlinge in Kaufungen unterstützt und im Alltag helfend zur Seite steht. Für ihre bisherige Arbeit und die Idee eines sorgenden Netzwerkes bekam die Nachbarschaftshilfe Kaufungen in diesem Jahr den mit 1.000 Euro prämierten Innovationspreis der Gemeinde Kaufungen für Bürgerschaftliches Engagement verliehen. Gemeindevertretervorsitzender Karl Hellmich würdigte das Engagement des Netzwerkes, in dem sich ehrenamtliche Bürger, Kirchengemeinden, AWO, VdK, die gemeindliche Familienarbeit sowie die Begegnungsstätte gebündelt haben, um dort anzupacken, wo Hilfe benötigt wird. „Die Nachbarschaftshilfe aktiviert Helfergene und bietet eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits vorhandenen Hilfsangeboten“, so Hellmich. Stellvertretend für die Nachbarschaftshilfe nahmen Pfarrer Johannes Barth und Renate Hellmold den Preis entgegen. „Bei uns zählt der Teamplayergedanke“, machte Pfarrer Barth deutlich. Er ermutigte alle Bürgerinnen und Bürger dazu, sich an die Nachbarschaftshilfe zu wenden, wenn Hilfe benötigt wird oder wenn jemand seine Hilfe anbieten möchte. Mit dem Preisgeld sollen unter anderem Ausgaben für Einkaufsfahrten mit Senioren oder Fahrten zu Behörden gedeckt werden.

Für die musikalische Umrahmung sorgte in diesem Jahr der Musikzug Kaufungen, der auf der Bühne mit einem großen Repertoire an konzertanter Musik (unter anderem mit Peter Maffays „Ich wollte nie erwachsen sein“ und einem Abba-Medley) glänzte.