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25.03.2015

Jahresempfang der Gemeinde Kaufungen 2015

Jahresempfang 2015: Gesellschaftliche Zusammenhalt stand im Mittelpunkt

 

Ganz im Zeichen der sozialen Rechte und des gesellschaftlichen Zusammenhaltes stand der diesjährige Jahresempfang der Gemeinde Kaufungen, der nun schon zum zweiten Mal im Frühling stattgefunden hat. Bürgermeister Arnim Roß und Gemeindevertretervorsitzender Karl Hellmich luden in das Bürgerhaus Kaufungerwald ein. Rund 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Vereinen, Verbänden und Gesellschaft folgten der Einladung und stießen zur Begrüßung mit einem Glas Sekt an.

 

In seiner Begrüßung spürte Bürgermeister Arnim Roß dem Jahresmotto „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ nach und zeigte sich stolz darüber, dass Kaufungen eine soziale Gemeinde ist, die von allen und für alle Generationen gestaltet wird. „Von allen und für alle beschreibt das Bild einer Gemeinde, in der für alle gleiche Teilhabe am gemeindlichen Leben besteht und in der alle gleich viel wert sind, in der also die sozialen Belange der Bürgerinnen und Bürger als Gemeindeentwicklungsziel mit an erster Stelle stehen“, sagte der Bürgermeister. Professionelle Maßnahmen, Angebote und Einrichtungen seien maßgeblich dafür verantwortlich, dass Kaufungen gut aufgestellt ist. In diesem Zusammenhang nannte Roß soziale Einrichtungen, wie die Kaufunger Begegnungsstätte als Ort für ältere Menschen, das Familienzentrum, den Zweckverband Sozialstation Kaufunger Wald-Söhre, die Gemeindejugendarbeit, die Kindertagesstätten, die neu konzipierte Kooperative Schulbetreuung zwischen Gemeinde und Landkreis Kassel sowie die Nachbarschaftshilfe Kaufungen, ein Netzwerk aus ehrenamtlichen Bürgern, den Kirchengemeinden, der AWO, dem VdK, der Gemeindefamilienarbeit und der Begegnungsstätte, das sich im vergangen Jahr gegründet hat und seitdem dort anpackt, wo Unterstützung im Alltag gebraucht wird. „Nur wenige Gemeinden im Landkreis verfügen über eine Nachbarschaftshilfe, deren Bildung man nicht verordnen kann, sondern die von unten wachsen muss“, freute sich Roß.

Dass Kaufungen gut aufgestellt ist und positiv in die Zukunft blicken kann, dass stellte auch Landrat Uwe Schmidt klar. Obwohl man nicht wisse, welche Folgen der Bau der Autobahn 44 für Kaufungen habe, binde sich die Gemeinde konstruktiv in den Planungsprozess ein und engagiere sich, um möglichst viel für die Bürger rauszuholen. „Wir stehen als Landkreis hinter der Gemeinde Kaufungen“, betonte der Landrat noch einmal.

Zwischen den Grußworten sorgte die Musikschule Große für musikalische Abwechslung. Nachwuchsmusiker verschiedener Altersklassen beeindruckten das Publikum mit Songs wie „An Tagen wie diesen“, „Valery“ oder „Wake me up when september ends“. Mit dabei war auch die Jugendband „SIC“, die im vergangenen Jahr ein gemeinsames städtepartnerschaftliches Musikprojekt mit der Scuola Musicale „Dante Alighieri“ aus Bertinoro auf die Beine stellte.

 

Höhepunkt des Jahresempfangs war in diesem Jahr die Ansprache von Peter Masuch, Präsident des Bundessozialgerichtes, der in Anlehnung an das Jahresmotto über die Frage „Soziale Rechte – Was hält die Gesellschaft zusammen?“ referierte. Kurzweilig stellte er die Komplexität des Sozialgefüges in der Bundesrepublik Deutschland dar und betonte, dass der Sozialstaat die Basis für Wirtschaft, Gesellschaft und Innovation ist. „Das Sozialrecht ist die Grundlage für vieles. Die soziale Marktwirtschaft ist zum Beispiel ein Ergebnis von staatlicher, politischer und rechtlicher Regulierung“, sagte der Präsident des Bundessozialgerichtes, das im vergangenen Jahr 60-jähriges Bestehen feiern konnte. Heutzutage sei vieles selbstverständlich geworden und man vergesse schnell, dass der Sozialstaat die verbindende Kraft der Gesellschaft sei. „Man darf sich auf den Erfolgen, die der soziale Rechtsstaat im Laufe der deutschen Geschichte errungen hat, nicht ausruhen, sondern muss sich den veränderten Rahmenbedingungen stetig anpassen und das Recht weiterentwickeln“, so Masuch abschließend.

 

 

Neben Gastredner Masuch war Thomas Kuske sicherlich eine der Hauptpersonen des Empfangs. Er bekam für seine Idee eines Kaufunger Mitgliederladens für Biolebensmittel den mit 1.000 Euro dotierten Innovationspreis der Gemeinde Kaufungen für Wirtschaft verliehen. „Zum ersten Mal wurde der Innovationspreis für Wirtschaft ausgeschrieben. Die Jury hat sich dafür entscheiden, den Mitgliederladen Milo O. in Oberkaufungen zu prämieren, da es sich hier um ein innovatives Konzept handelt“, würdigte Bürgermeister Arnim Roß den Preissieger. 2012 haben Thomas Kuske und Isabel Seuter den Lebensmittelladen in der Leipziger Straße 467 ins Leben gerufen. Seitdem wird der Laden durch Mitgliederbeiträge finanziert. Wer Mitglied ist, kann Biolebensmittel und Fair-Trade-Produkte zum Selbstkostenpreis einkaufen. Die Erfahrung zeigt: Wer einmal bei Milo O. eingekauft hat, wird schnell Mitglied. „Mit dem Preisgeld wollen wir unseren Laden vergrößern“, erzählt Thomas Kuske. Derzeit gebe es 60 feste Mitglieder.

 

Bevor der Jahresempfang mit einem Imbiss ausklang, richtete der Gemeindevertretervorsitzende Karl Hellmich das Schlusswort ans Publikum. Er machte noch einmal deutlich, dass Kaufungen eine Gemeinde ist, in der das gesellschaftliche Miteinander zwischen den Generationen gelebt wird. „Da wo Menschen leben ist die soziale Ausgestaltung enorm wichtig. In diesem Hinblick mache ich mir über die Zukunft der Gemeinde Kaufungen keine Sorgen. Hier stehen die sozialen Belange an erster Stelle.“

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