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05.12.2016

Wasserverband Losse

Wasserverband unter neuer Regie

Stabswechsel an der Spitze des Wasserverbands Losse: Auf der konstituierenden Verbandsversammlung Anfang Oktober wurde Arnim Roß, Bürgermeister von Kaufungen, zum neuen Verbandsvorsteher gewählt. Roß gehört dem Verbandsvorstand bereits seit über 5 Jahren als stellvertretender Verbandsvorsteher an. Er löst den bisherigen Amtsinhaber, Hessisch-Lichtenaus ehemaligen Bürgermeister Jürgen Herwig ab. Dieser hatte sich nach 16 Jahren im Amt nicht mehr zur Bürgermeisterwahl in diesem Jahr gestellt. Zum neuen stellvertretenden Verbandsvorsteher wurde Tilo Küthe gewählt, er ist Verwaltungschef in Helsa. Für die Stadt Hessisch-Lichtenau ist der neue Bürgermeister Michael Heussner in den Verbandsvorstand nachgerückt.

In der vergangenen Woche wurde Jürgen Herwig von seinem Nachfolger und dem neuen stellvertretenden Verbandsvorsteher im Kaufunger Rathaus verabschiedet. In die fast zwölfjährige Tätigkeit Herwigs an der Verbandsspitze fallen die bis dahin größten Projekte des Verbands. In drei großen Renaturierungen in Hessisch-Lichtenau, Kassel und Kaufungen wurden insgesamt gut 3,3 Mio. € an der Losse verbaut. Damit ist das 1996 von der Universität Kassel im Auftrag des Verbands erstellte Renaturierungskonzept weitgehend umgesetzt. Dieses enthält neben den genannten Großprojekten auch eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen. Neben der naturnahen Gestaltung des Gewässers und der Uferbereiche wurde damit die Durchlässigkeit für die vorhandenen Lebewesen verbessert und die Wasserqualität erhöht. Die Projekte tragen zudem zum Hochwasserschutz bei, da überwiegend die Fließgeschwindigkeit verlangsamt und dem Gewässer mehr Raum gegeben wurde. Die Losse erfüllt damit fast komplett das nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie geforderte Ziel eines guten ökologischen Zustands.

Auf die neue Verbandsspitze kommen in den nächsten Jahren weitere große Aufgaben zu: Der Verband als Zusammenschluss der Losseanrainer Hessich-Lichtenau, Helsa, Kaufungen, Niestetal und Kassel wurde als Reaktion auf ein verheerendes Hochwasser im Jahr 1969 gegründet. Er verfolgt das Ziel eines Hochwasserschutzes aus Sicht des gesamten Gewässers und seines Einzugsgebiets über die Grenzen der jeweiligen Städte und Gemeinden hinaus. Hierzu wurden in den letzten Jahren umfangreiche Untersuchungen in Auftrag gegeben, um auf Grundlage der neuesten Berechnungsmethoden und Daten verlässliche Aussagen über mögliche Standorte und Dimensionen von Hochwasserschutzanlagen, aber auch deren Kosten zu erhalten. Jetzt wird es darum gehen, die Finanzierung zu sichern und in die konkrete Umsetzung einzusteigen.