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06.09.2011

Museumsnacht


Viel los bei der Kasseler Museumsnacht im Kaufunger Regionalmuseum


Die Kapazitäten zur Aufnahme von Besuchern im Regionalmuseum waren teilweise an der Grenze, kein Wunder bei der Fülle an Programmpunkten, die am Samstag dort geboten wurden und für fast jeden Geschmack etwas boten.
Den Beginn machte ab 14:30 Uhr Herr Pohner, der in der Schmiede dieses alte Handwerk vorführte. Um Handwerk ging es auch bei einer Lesung im historischen Klassenzimmer von Helge Tismer, bei der es um die Darstellung von Handwerken in alten Schulbüchern ging.
Einen ganz anderen Blick auf die „Arbeitswelten“ von heute warf Günter Staniewski mit seiner bereits im April im Bürgerhaus gezeigten Fotoausstellung „100 Gesichter Kaufungens“. Die 1. Beigeordnete Doris Bischoff meinte denn auch bei der Ausstellungseröffnung zu Recht, dass man seitdem viel bewusster seine Umwelt wahrnehme: überall sehe man Gesichter.
Lange Atempausen konnte man sich als Besucher an diesem Tag nicht gönnen, denn um 18 Uhr gab es dann Filmvorführungen, u.a. mit alten Schulkurzfilmen „Brotbacken beim Bauern“ und „Brötchen aus der Fabrik“, erläutert von Helge Tismer. Besonders interessant war der Schulsportfilm „Übungsformen an neuzeitlichen Geräten“, der von dem ehemaligen Lehrer Kukes in der der Ernst-Abbe-Schule gedreht worden war. Auch Kukes Frau wohnte der Vorführung bei.
Um 19 Uhr zeigte Museumsleiterin Ulla Merle bei einer Führung durch das Regionalmuseum die beim Internationalen Museumstag im Mai eröffnete Ausstellung „Arbeit, Alltag, Zusammenleben – 1000 Jahre Kaufungen“, die in 20 Themeninseln Beiträge der in Kürze erscheinenden Chronik zur 1000-Jahrfeier aufgreift und die ständige Ausstellung im Museum ergänzt.
Bei einer weiteren Filmvorführung wurde das 1996 oscarprämierte holländische Drama „Antonias Welt“ gezeigt, in dem es um eine unabhängige und selbstbewusste Frau in einer spießigen, von Männern beherrschten Dorfwelt geht.
Richtig voll wurde es dann zu später Stunde, als das gealterte Ehepaar Kaiser Heinrich II. und seine Gemahlin Kunigunde, dargestellt von Willi Schaumberg und Almut Weingart, am Tag ihrer Silbernen Hochzeit über ihr Leben sinnieren, das ihnen immerhin 5 Kinder bescherte. Wem dies etwas komisch vorkommt, liegt vollkommen richtig. Jeder weiß mittlerweile im Jubiläumsjahr von Kaufungen, dass das Kaiserpaar keine Kinder hatte und wahrscheinlich auch keine Silberhochzeit gefeiert hat. Heiner und Kuni stellten sich im kabarettistischen Kabinettstückchen im Museumscafé die Frage: Was wäre wenn…? Dass dabei kein Auge trocken blieb, kann man sich gut vorstellen. Am Klavier wurden sie von Heinz Ahrendts begleitet. Viele ehrenamtliche Helfer hatten mit dabei geholfen, dass bei der Kasseler Museumsnacht im Kaufunger Regionalmuseum alles klappte wie am Schnürchen.