Seiteninhalt
18.05.2011

Museumstag


Themeninseln ergänzen die Dauerausstellung


Die Texte der Themeninseln sollen einen Vorgeschmack auf die Ortschronik 2011 sein, erläuterte Museumsleiterin Ulla Merle bei einem kleinen Rundgang durch die erweiterte Ausstellung mit dem Titel „Arbeit, Alltag, Gemeinschaftsleben“, die sie im Rahmen des Internationalen Museumstages am vergangenen Sonntag dem Publikum vorstellte.
Das Kaufunger Museum ist ein Haus voller Geschichten, betonte denn auch die 1. Beigeordnete Doris Bischoff bei ihrer Begrüßung. Die Ausstellung lässt die Spannung auf die im Jubiläumsjahr erscheinende Ortschronik wachsen und mache neugierig. Faszinierend findet sie beispielsweise die Gegenüberstellung von Auswanderungen nach Amerika im 19. Jahrhundert und den Zuzug von Heimatvertriebenen, den Menschen wurde hier eine neue Heimat gegeben.
Auch in der Gegenwart sei die Integration ein wichtiges Thema.Noch heute kommen Leute gerne nach Kaufungen. Durch die  Gegenüberstellung von Exponaten aus der Vergangenheit und der Gegenwart würde Geschichte anschaulich vermittelt und es  sei eine Verpflichtung für die Zukunft, diese Informationen weiterzugeben.
Dass mit den Themen der Inseln ein Nerv der Besucher getroffen ist, merkte man schnell. Gerade ältere Kaufungerinnen und Kaufunger standen immer wieder vor den Tafeln und erinnerten sich an früher. Längst vergessenes kam wieder an die Oberfläche und schon entstanden lebhafte Gespräche.
Besonders stolz ist Ulla Merle auf das mit schönen farbigen Ornamenten bemalte Brett aus einem Seitenschiff der Stiftskirche, das bei Renovierungsarbeiten kürzlich gefunden worden ist. Sein Alter wird auf ca. 500 Jahre geschätzt und stammt wahrscheinlich aus dem 14./15. Jahrhundert, als die Kirche umgebaut wurde.
Es ist eine faszinierende Reise in die jüngere Vergangenheit: Geschichte wird gemacht. Ulla Merles Dank gilt allen Kaufungerinnen und Kaufungern, die mit Geschichten zu dieser Ausstellung beigetragen haben, sowie allen Mitarbeitern an der Ortschronik und zwei ehrenamtlichen Mitarbeitern, Klaus Runzheimer und Bernhard Weingart, die in vielen Stunden u.a. Podeste gebaut und gestrichen haben.
Die Ausstellung wird ein Jahr lang zu sehen sein. Ein Besuch lohnt sich unbedingt.
Wer zwischendurch ein wenig Hunger verspürte, konnte sich bei Kaffee und Kuchen, die von Mitgliedern des Fördervereins der Ernst Abbe-Schule im Museumscafé angeboten wurde, stärken, bevor er sich um 16 Uhr von Stefan Becker vom Spielraum-Theater Kassel verzaubern lassen konnte, der das Märchen der Brüder Grimm vom „Tapferen Schneiderlein“ erfrischend neu und frech darbot. Mit wenigen Requisiten aber viel Gestik, Mimik und Rhetorik brachte er die kleinen und großen Zuschauer zum Lachen und Mitmachen, und hie und da gab es auch einen kleinen Seitenhieb auf Ereignisse von heute, wenn sich beispielsweise das Schneiderlein und die Prinzessin küssen und dieser Kuss tatsächlich länger dauert als der von Kate und William. Eine Stunde verging viel zu schnell – bei diesem Schelm!