Seiteninhalt
19.05.2015

Neue Idee für Erhalt der B7

A44: Neue Idee für Erhalt der Bundesstraße 7 verfestigt sich –
Roß: „Wir begrüßen das“

Im Gesprächsprozess über die Trassenführung der geplanten A44 im Lossetal zwischen dem Land Hessen und den Anrainerkommunen Kaufungen und Helsa gibt es neue Entwicklungen in punkto Umleitungsverkehre: In der Arbeitsgruppe „Umleitungsverkehre“ verfestigt sich die Idee, die A44-Trasse leicht südwärts in den Stiftswald hinein zu verschieben, sodass die jetzige Bundesstraße 7 parallel dazu erhalten und vom Landkreis Kassel als Kreisstraße zurückgebaut übernommen werden könnte. Im Gegenzug würde die Kreisstraße 7 zwischen Helsa und Oberkaufungen zu einem reinen Wirtschaftsweg zurückgebaut, der Radweg bliebe erhalten. In der letzten Sitzung der Arbeitsgruppe am 11.05.2015, die gemeinsam mit der AG Naturschutz stattfand, war man sich grundsätzlich einig, dass diese Möglichkeit weiter verfolgt und in die Lenkungsgruppe eingebracht werden soll.

Grund für die Diskussion um den Erhalt der B7: Die derzeitigen Pläne zur A 44 sehen den Wegfall der Bundesstraße 7 vor, da der Bund nicht für zwei parallel nebeneinander verlaufende Straßen aufkommen will. In diesem Fall wird der gesamte Umleitungsverkehr für die Autobahn über die Kreisstraße 7 durch die Ortslage Kaufungen abgewickelt. Die Anrainerkommunen befürchten ein Verkehrschaos.

Entsprechend positiv stehen die Gesprächspartner aus den Anrainerkommunen und die Mitglieder des Runden Tisches A44 den neuen Entwicklungen gegenüber: „Wir begrüßen die Chance, eine Umleitungsstrecke zu erhalten, die nicht durch die Ortslagen von Kaufungen und Helsa führt. Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, sagt Bürgermeister Arnim Roß. Die Vorteile lägen klar auf der Hand: „Bleibt die Bundesstraße 7 als Kreisstraße erhalten, werden die Ortslagen vom Umleitungsverkehr verschont.“ Damit diese Möglichkeit Umsetzung findet, arbeitet man innerhalb der Gesprächsgruppe intensiv an der neuen Variante. Ein weiterer Vorteil könnte sich auch für den Radweg zwischen Helsa und Oberkaufungen ergeben: „Bei einem Rückbau der heutigen K 7 zu einem Wirtschaftsweg könnte der parallele Radweg in diesem Zusammenhang den fehlenden Lückenschluss erhalten und gegebenenfalls zu einem Radschnellweg ausgebaut werden“, meint der Verwaltungschef.

Insgesamt stehen die Signale gut. Allerdings muss auch noch das Bundesverkehrsministerium der Planänderung zustimmen. Hier erwarte man aber vollen Einsatz vom Hessischen Verkehrsministerium, um diese Zustimmung zu erreichen, so Roß. Die Gesprächspartner aus den betroffenen Kommunen fordern das Land Hessen auf, zu zeigen, dass das Ziel, eine einvernehmliche Lösung im Planungsprozess zur A 44 zu finden, ernst gemeint ist und dass sie die Beweglichkeit und den Willen besitzen, diese Lösungen zur Umsetzung zu bringen. Der bisherige Dialogprozess zwischen Hessen Mobil, dem Verkehrsministerium, den politisch Verantwortlichen und Vertretern aus den Kommunen sowie den Mitgliedern aus Bürgerinitiativen und Umweltverbänden hat gezeigt, dass es Möglichkeiten gibt, die den Betroffenen bislang verwehrt geblieben sind. „Die Mitglieder des Runden Tisches A 44 lagen in ihrer Vermutung richtig, dass es im Hintergrund der Planungen tatsächlich mehr Lösungen und Handlungsoptionen gibt als diejenigen, die uns offiziell vorgestellt wurden“, so Roß, der die neue Transparenz in dem Verfahren lobt. „Wir bleiben hartnäckig und halten an unseren Forderungen fest“, sagt der Verwaltungschef. Bisher habe sich die Geschlossenheit zwischen den Mitgliedern des Runden Tisches und den kommunalen Vertretern bewährt, sodass man als Gesprächspartner in Wiesbaden ernst genommen werde.

Das gilt auch für noch offene Fragen. So war man sich in der Sitzung am 11.05.2015 nicht einig im Hinblick auf Vorschläge aus dem Bereich des Naturschutzes und der Forstwirtschaft. Sie möchten die Trassenführung im westlichen Verlauf der VKE 11 so optimieren, dass weniger Wald in Anspruch genommen und eine Kolonie der Bechsteinfledermaus besser geschont werden könne. Das würde aber eine Einhausung der Trasse erfordern, um die gleiche Qualität des Lärmschutzes für die Wohngebiete von Kaufungen zu erhalten. Eine Einhausung wird von Hessen Mobil als zu teuer eingestuft und abgelehnt. Auch dieser Punkt wird der Lenkungsgruppe in der nächsten Sitzung vorgetragen.