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20.02.2014

Planungen zur A44: Brief an Minister Al-Wazir

Bürgermeister Roß lädt Verkehrsminister Al-Wazir zu A44-Gespräch nach Kaufungen ein

Nachdem der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir das Amt seines Vorgängers Florian Rentsch übernommen hat, wendet sich nun Bürgermeister Arnim Roß, auch im Namen des Runden Tisches A44, in einem Brief an den Politiker: „Ich möchte Ihnen die Position der Gemeinde schildern und den bisherigen Sachstand des Planungsprozesses zur A44 aus unserer Sicht schildern“, schreibt der Verwaltungschef einleitend.

Trotz einer grundsätzlichen Ablehnung gegen den Bau der A44 im Lossetal hat sich Kaufungen konstruktiv mit der Trassenplanung auseinandergesetzt. Der in 2006 vorgelegte Trassenvorschlag, so der Bürgermeister, sei für Kaufungen jedoch nicht hinnehmbar gewesen. „Es gab erheblichen Widerstand“, schreibt Roß weiter. Der damalige Trassenvorschlag sah keinerlei aktiven Lärmschutz vor, außerdem sollte der für die Gemeinde wichtige Trinkwasserbrunnen Kohlenstraße und die Autobahnanschlussstelle Kassel-Ost im Ortsteil Papierfabrik wegfallen. Stattdessen sollte eine Anschlussstelle vor Niederkaufungen entstehen. Kritik übt der Verwaltungschef vor allem an der unzureichenden Informationspolitik seitens des Landes: „Der Trassenvorschlag wurde ohne vorherige Gespräche mit der Gemeinde vorgelegt.“ Weiter: „Bis heute hat es keinerlei Rückmeldungen seitens der Straßenbauverwaltung zu unseren Einwendungen gegeben.“

Zentrale Punkte in dem Forderungskatalog, der im November 2012 durch einen Beschluss der Gemeindevertretung bekräftigt wurde, sind unter anderem die Interessen der Gemeinde nach aktivem Lärm- und Immissionsschutz, dem Erhalt des Trinkwasserbrunnens Kohlenstraße, dem Erhalt einer Umgehungsstrecke für den Autobahnumleitungsverkehr und dem Erhalt der Autobahnanschlussstelle Kassel-Ost in Papierfabrik. Im Juni 2013 sicherte der damalige Hessische Verkehrsstaatssekretär Steffen Saebisch nach mehreren Gesprächsrunden zu, dass die Kaufunger Forderungen in die Planungen zur Trassenführung eingearbeitet und die geänderten Pläne vor der Wiederaufnahme des Planfeststellungsverfahrens mit Kaufungen und Helsa erörtert werden sollen. „Bisher wurden jedoch keine Gespräche mit den betroffenen Gemeinden aufgenommen“, moniert der Verwaltungschef in seinem Brief. Er fordert den Minister auf, auch die überörtlichen Gespräche zur A44-Planung im Lossetal zwischen Verkehrsminister, Landkreis Kassel, Stadt Kassel sowie den Gemeinden Kaufungen, Helsa und Niestetal fortzusetzen.

Um die Gespräche ins Laufen zu bringen und Informationen über den aktuellen Sachstand zu erhalten, hat Bürgermeister Roß den hessischen Verkehrsminister nach Kaufungen eingeladen. „Wir erwarten, dass wir aktiv und konstruktiv in den Planungsprozess einbezogen werden, denn es geht um ein Verkehrsprojekt, das das Leben der Menschen in Kaufungen massiv beeinflussen wird.“ Die Regierung müsse darlegen, was die im Koalitionsvertrag stehende Formulierung bezüglich einer „landschaftsschonendsten“ und „umweltverträglichsten“ A44-Variante für Kaufungen bedeute. „Wir erwarten baldige Klarheit über die Streckenführung und die Berücksichtigung unserer Forderungen“, appelliert der Bürgermeister. Die Planungsphase dauere schon viel zu lang.