Fundament für Städtepartnerschaft gegossen: Kaufungen und das polnische Wojcieszów wollen mit Partnerschaftsurkunde Zusammenarbeit besiegeln
Das Fundament für eine Städtepartnerschaft zwischen Kaufungen und Wojcieszów in Polen ist gegossen: Einstimmig haben die Mitglieder der Gemeindevertretung in ihrer letzten Sitzung grünes Licht für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der polnischen Gemeinde Wojcieszów signalisiert. Die beschlossene Partnerschaftsurkunde soll noch in diesem Sommer, zum Jahresempfang im Rahmen des Kaufunger Heimatfestes am 7. Juli, von beiden Gemeinden in einem feierlichen Akt unterzeichnet werden.
Wojcieszów, eine knapp 3500 Einwohner zählende Gemeinde im südwestlichen Polen, liegt im Bober-Katzbach-Gebirge an der Kaczawa (Katzbach), etwa 20 Kilometer östlich von Jelenia Góra (Hirschberg). Viele Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Wojcieszów und Kaufungen, die letztlich auch den ausschlaggebenden Grund für ein Städtebündnis gegeben haben: Denn die polnische Gemeinde trug in früheren Zeiten den Namen „Kauffung“. Wie auch Kaufungen selbst verfügt ihre ehemals gleichnamige polnische Partnerstadt über eine lange Bergbautradition: Bis heute wird dort der bekannte „Kauffunger Marmor“ abgebaut, der unter anderem im Schloss Sanssouci verbaut wurde.
Schon während der Vorbereitungen zur 1000-Jahrfeier Kaufungens waren die ersten Kontakte zu Polen entstanden. Mitglieder der Arbeitsgruppe „Historische Beziehungen und Städtepartnerschaften“ sowie des Museumsvereins besuchten mehrmals die Gemeinde in Niederschlesien und intensivierten den Austausch. Eine offizielle Delegation aus Wojcieszów reiste erstmals am 10. August 2011, dem Festakt zum 1000-jährigen Bestehen, nach Kaufungen. Seitdem wurden die Kontakte auf verschiedenen Ebenen gepflegt und fortgeführt. Im Herbst 2019 besuchte auch Bürgermeister Arnim Roß die polnische Gemeinde im Bober-Katzbach-Gebirge. „Bei diesem Besuch wurde von polnischer Seite der Wunsch geäußert, die Zusammenarbeit weiter auszubauen und im Rahmen einer europäischen Städtepartnerschaft zu vertiefen“, so der Verwaltungschef. Die Corona-Pandemie legte die ambitionierten Bestrebungen jedoch zunächst erstmal auf Eis. „Im vergangenen Jahr haben wir den Kontakt wieder aufgenommen und im gemeinsamen Austausch die Partnerschaftsurkunde erarbeitet“, erklärt Roß weiter. Ziel und Inhalt der Städtepartnerschaft sei, die besonderen historischen Namensverwandtschaften beider Gemeinden mit den allgemeinen politischen Zielen der Völkerverständigung zu vereinbaren und in einer Kooperation zu vertiefen. „Dieses neue Kapitel wird die Partnerschaftsarbeit der Gemeinde Kaufungen neben der bereits guten Zusammenarbeit mit Budesti und der inzwischen tiefen Freundschaft mit den Bürgerinnen und Bürgern Bertinoros zweifelsohne bereichern“, betont der Bürgermeister abschließend.