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07.05.2024

Herrlicher Auftakt zur Rossgang-Saison

Dank des guten Wetters und vielen fleißigen, ehrenamtlichen Helfern war auch in diesem Jahr das Rossgangfest zu Saisoneröffnung ein großer Erfolg. Viele große und kleine Menschen waren am 5. Mai zu dem alten bergmännischen Pferdegöpel gekommen und haben das Fest zu einem belebten und freudigen Ereignis gemacht. „Ich bin wegen der Knete hier“, hörte man vereinzelt schon am Eingang die jüngeren Gästen sagen. Was das zu bedeuten hatte wussten jene, die schon im letzten Jahr das Vergnügen hatten, dabei zu sein. Einer der Höhepunkte war wieder die sehr interessant gestaltete Alaunvorführung, bei der Apotheker Michael Bruske mit Enthusiasmus und Spaß Wissenswertes über Alaun und seine vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten vermittelte. Dabei wurden nicht nur chemischen Abläufe erläutert, sondern auch munter abgemessen und vermengt. Die am Ende entstandene Knetmasse konnte nun jetzt auch jeder zu Hause selbst herstellen. Wissen mal anders könnte man es nennen, denn in dieser wunderbaren und historischen Kulisse macht vieles einfach gleich mehr Spaß. So können wir dankbar sein, dass in den 1970er Jahren dieses Kaufunger Kleinod von einer Bürgerinitiative so liebevoll und Zeitaufwändig wiederaufgebaut wurde und uns heute als Bergwerkmuseum in malerischer Kulisse am Waldrand zur Verfügung steht.
Über dieses Engagement, damals wie heute freuten sich auch die Ehrengäste des Knappenvereins Hirschberg. Die Herren, verbrachten ihr Arbeitsleben noch unter Tage, zum Teil sogar hier in der Zeche Freudenthal, wie die alte Kaufunger Zeche offiziell hieß. „Wir freuen uns, dass dieser Berufsstand und die einhergehenden Traditionen welche größtenteils der Zeit zum Opfer gefallen sind, hier nochmal wiederbelebt werden können“, waren sich die Mitglieder des Knappenvereins Hirschberg einig. Und so konnten sie die Festbesucher mit Ihrem Chor und im Gespräch noch einmal mitnehmen in die alten Tage, die guten und auch die schweren. Denn leicht war es nicht damals, aber erinnern tun sie sich dennoch gern und so ertönte immer mal wieder ein fröhliches „Glück auf“, der gebräuchliche Bergmannsgruß durch die Luft.

Die Veranstaltung, von Museumsleiter Hauke Homeier initiiert, war rundherum gelungen und wurde von Bürgermeister Arnim Ross eröffnet. Auch dieser lobte das ehrenamtliche Engagement, ohne das die reichliche Versorgung mit Bratwurst und Kaltgetränken oder Kaffee und Kuchen, die (Vor-)Führungen von Michael Bruske oder Peter Gross durch das Gebäude selbst nicht möglich gewesen wären. Zum Ausklang am Abend erfreute das Blechbläser-Ensemble der Musikschule Söhre-Kaufunger Wald, und wer den Berg nicht zu Fuß erklimmen wollte, ließ sich mit dem Rikscha-Shuttle vom Verein Spurwechsel e.V. chauffieren.
Wer nun Lust hat sich den Ort auch nochmal genauer anzuschauen, kann ab sofort jeden Sonntag einiges zur Geschichte des Kaufunger Bergbaus, der Zeche und den damaligen Arbeitsumständen erfahren. Von April bis Oktober ist das Gelände zwischen 11 und 17 Uhr frei zugänglich. Kostenlose, öffentliche Führungen finden an jedem letzten Sonntag im Monat statt, können aber auch über das Regionalmuseum Kaufungen auch individuell vereinbart werden. (S.B.)