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26.05.2025

Kaufunger Bauherren wurden mit dem Deutschen Fachwerkpreis 2025 ausgezeichnet

In Duderstadt wurde zum sechsten Mal der Deutsche Fachwerkpreis von der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e.V. verliehen.
In der Kategorie „Private Eigentümer“ ging der dritte Platz nach Kaufungen: An die Bauherrin Susanne Schweitzer-Birgel und den Bauherr Harald Birgel, die ihr Gebäude an der Leipziger Straße 456 fast drei Jahre lang mit großem Engagement saniert und ausgebaut haben. Die Freude über den Preis und die damit verbundene Wertschätzung ist groß bei dem Paar: „Alleine für das Abschleifen der Balken sind viele hundert Arbeitsstunden draufgegangen“, erzählen sie mit einem Lachen.

Kaufungens Ortsbild wird seit Jahrhunderten von den schmuckvollen Fachwerkfassaden geprägt, die Erhaltung dieser besonderen Gebäude ist jedoch kostenintensiv, das weiß auch der Gemeindevorstand. Seit 1970 gibt es daher das Förderprogramm zur Gebäudesanierung, das zinslose Darlehen für GebäudeeigentümerInnen anbietet. Herrn Birgel und Frau Schweitzer-Birgel wurden in diesem Rahmen insgesamt 40.000 Euro freigegeben für die Sanierung der Fassade.

„Fachwerkhäuser und ihre individuellen Fassaden zeichnen Kaufungen aus und stiften unserem Ort einen ganz besonderen Charakter“, sagt Bürgermeister Arnim Roß. „Dem Gemeindevorstand ist sehr daran gelegen, den EigentümerInnen nicht nur finanziell, sondern auch inhaltlich mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.“ In der Planungsphase berät Kaufungens Fachwerkberater Bauherren, um Schäden einzuschätzen und die richtigen Maßnahmen aufzuzeigen, die Kosten dafür werden von dem Gemeindevorstand getragen. „Wir freuen uns, dass Frau Schweitzer-Birgel und Herr Birgel für die Sanierung ihres Gebäudes und ihr Engagement für das Fachwerk ausgezeichnet wurden. Die Fassade ist eine ästhetische Bereicherung für Kaufungen“, so Roß.

Prof. Manfred Gerner, Präsident der AG Deutsche Fachwerkstädte e.V. war im Vorfeld vor Ort, um sich das Haus anzuschauen und mit den EigentümerInnen zu sprechen, gemeinsam mit dem Architekten Florian Hönig. Das Sanierungskonzept wurde von Hönig mit den Bauherren gemeinsam entwickelt und realisiert.

Prof. Gerner, der als internationaler Fachwerk-Experte gilt, sagte in seiner Laudatio über die Sanierungsmaßnahmen: „Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Klimaschutz gewidmet: Umfangreiche Dämmmaßnahmen, auf allen Außenwänden eine Wandflächenheizung in Lehmputz, Wärmepumpe mit geringen Vorlauftemperaturen und Unterstützung der Wärmepumpe durch eine PV-Anlage auf der nicht einsehbaren Dachfläche. Die Maßnahmen sind so umfassend, dass ein „KfW-Effizienzhaus Denkmal-Standard“ erzielt wurde.“
Der komplette Redebeitrag ist hier einsehbar.

Der Deutsche Fachwerkpreis wird alle fünf Jahre verliehen mit dem Ziel, die Verantwortlichen für ihr Engagement zu würdigen, Fachwerk zu erhalten und zukunftsgerecht zu sanieren. Für die Auszeichnung können sich bundesweit Privathaushalte sowie öffentliche Einrichtungen über ihre jeweiligen Gemeinden bewerben.
Zum 50-jährigen Jubiläum der AG Deutsche Fachwerkstädte wurde der Deutsche Fachwerkpreis als Jubiläumspreis in zwei Kategorien vergeben: Für die Sanierung von einzelner Fachwerkgebäude sowie für zukunftsweisende Initiativen von Fachwerkstädten.

Übrigens: Da Kaufungen Teil der Deutschen Fachwerkstraße ist, wird im Rahmen der Fachwerk-Triennale am 13. Juni ein vielfältiges Programm an mehreren Orten stattfinden. Informationen dazu finden Sie zeitnah auf www.kaufungen.eu.