Meilenstein für Zukunft des Regionalmuseums: Gemeindevertretung gibt grünes Licht für Sanierungs- und Modernisierungspläne
Das Kaufunger Regionalmuseum steht vor einem aufregenden Neuanfang, nachdem die Mitglieder der Gemeindevertretung grünes Licht für die umfassenden Sanierungs- und Modernisierungspläne gegeben haben. Die Entscheidung, die bei der letzten Sitzung mehrheitlich getroffen wurde, markiert einen Meilenstein für die Zukunft des Museums und seiner Bedeutung für die Lossetalgemeinde. Die Sanierung und Modernisierung der Alte Schule soll zum Leuchtturmprojekt der Gemeinde Kaufungen im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren“ werden. Die Planer kalkulieren dabei mit Gesamtkosten von rund 5,1 Millionen Euro. Aus dem Städtebauprogramm „Lebendige Zentren“ und vom Land Hessen sollen Fördergelder in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro fließen. Damit für Kaufungen keine unerwarteten finanziellen Belastungen entstehen und die Kosten im Rahmen bleiben, wurde ferner beschlossen, die Eigenmittel der Gemeinde auf 1,8 Millionen Euro zu begrenzen.
Bürgermeister Arnim Roß äußerte sich erfreut über den wegweisenden Beschluss und betonte die Bedeutung des Museum als kulturelles Zentrum und historisches Erbe für Kaufungen und die Region: „Das Regionalmuseum ist nicht nur ein Aufbewahrungsort historischer Gegenstände und Aufzeichnungen, es ist auch eine Einrichtung außerschulischer Bildung und hat sich immer mehr zum kulturellen Treffpunkt entwickelt.“ Die bauliche Sanierung biete die Gelegenheit zur musealen Neukonzeption, so der Verwaltungschef weiter. Die Dauerausstellung, die seit 40 Jahren einen besonderen Kaufunger Erinnerungsort darstellt, soll demnach weiterentwickeln und durch den Einsatz verschiedener Medien zeitgemäß aufgestellt werden. Roß: „Unser Ziel ist ein modernes, barrierefreies, interessantes und viele Zielgruppen ansprechendes Museum, das für die außerschulische Bildungsarbeit im 21. Jahrhundert gut vorbereitet und ausgestattet ist sowie seine Funktion als kulturelles Zentrum in Kaufungen optimal erfüllen kann.“
Ein Projektausschuss hatte sich mit den baulichen Sanierungsplänen sowie der musealen Neukonzeption der Planer intensiv befasst und in mehreren Sitzungen darüber beraten. Im Ergebnis soll das denkmalgeschützte Gebäude modernisiert und barrierefrei umgebaut sowie brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Neben einer Neuaufteilung der Räumlichkeiten sowie einer verbesserten Infrastruktur für Besucher sollen alle Ausstellungsgeschosse über einen Fahrstuhl erreichbar sein, der zusätzlich auch die Räume der Musikschule im Dachgeschoss des Mitmachhauses erschließt. Das nebenstehende Mitmachhaus wird dabei durch einen Zwischenbau mit dem Haupthaus verbunden und erhält eine bessere Anbindung an das Regionalmuseum.
Unter der Überschrift „Museum als Wanderung durch die Geschichte“ will das erarbeitete Museumskonzept eine neue Erzählweise und Inszenierung der Darstellung Kaufungens verfolgen. Geplant sind Themenparcours, durch die Besucherinnen und Besucher an Orte gelangen können, die für Kaufungen wichtig sind: einzelne Ortsteile, Wald, Fachwerkbau, die Frage „Stadt oder Land“ genauso wie die Bereiche Arbeiten, Bergbau, Schule und Geschichte. Dabei sollen Mitmachstationen entwickelt werden, die vor allem Kinder und Jugendliche dazu anregen, die Geschichte hautnah und mittels verschiedener Medien erleben zu können. Das Thema „Barrierefreiheit“ wird dabei nicht nur in der baulichen Sanierung eine Rolle spielen, sondern auch ein wichtiges Kriterium für die Gestaltung der neuen Dauerausstellung sein.