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17.06.2025

Playmobil-Diorama im Regionalmuseum: Die Stiftskirche in verspielter Miniatur

Kunigunde und Heinrich im Kleinformat – seit vergangenem Jahr kann man das Kaiserpaar in einer Playmobil-Version in Kaufungen erstehen. Im Rahmen der Fachwerk-Triennale wurden die beiden Figuren nun in eine passende Umgebung eingebettet: Im Regionalmuseum wurde feierlich ein Playmobil-Diorama eröffnet, das die ursprüngliche Klosteranlage mit Stiftskirche und fiktiven Szenen aus dem Dorfleben Kaufungens zeigt - zu Kunigundes Zeiten.
Aufgebaut im Seminarraum misst das Diorama 2,80 x 6 Meter. Enthüllt wurde es vom Leiter des Regionalmuseums Hauke Homeier, Bürgermeister Arnim Roß, dem Erbauer Harald Schaaf und seiner Ehefrau Rita.

Schaaf ist ehrenamtlicher Museumsleiter aus Neidenstein und entwirft und baut als Privatperson leidenschaftlich gerne Playmobil-Dioramen. Teils fertigt er dazu einzelne Teile mithilfe eines 3D-Druckers an, überwiegend greift er allerdings auf seinen umfangreichen Fundus zurück, so auch bei dem Stiftskirchen-Diorama. Die Liebe steckt wirklich im Detail – viele liebevoll inszenierte Szenen und auch einige moderne Anspielungen auf Kaufungen sind hier zu entdecken – an dieser Stelle wollen wir aber gar nicht zu viel verraten. In monatelanger Vorbereitung und wochenlangem Aufbau mit vielen Nachtschichten ist hier durch Harald Schaaf ein einzigartiges Ausstellungsobjekt entstanden.

Homeier erzählt, wie es zu diesem besonderen Projekt kam: „Bei einer Konferenz über Kooperationen innerhalb der Museumslandschaft habe ich Harald kennengelernt“, erzählt er. „Im Gespräch kamen wir darauf, dass es in Kaufungen unser Kaiserpaar in Playmobil gibt – das war natürlich genau das richtige Thema.“ Schnell war die Idee geboren, dem Playmobil-Herrscherpaar ein entsprechendes Umfeld zum 1000-jährigen Jubiläum der Stiftskirche zu schaffen. „Das ist eine schöne, spielerische Art und Weise auch Menschen zu erreichen, die sonst vielleicht nicht auf uns aufmerksam geworden wären“, so Homeier.

Der 13. jeden Monats ist außerdem in diesem Jahr der Tag, an dem das 1000jährige Jubiläum der Stiftskirche feierlich begangen wird. Was wäre also passender, als die in Playmobil nachempfundene Stiftskirche an diesem Tag zu eröffnen? Pfarrerin Dr. Christina Bickel empfindet die Projekt-Idee als charmant. „Bei dem Diorama handelt es sich nicht um eine Serienproduktion, eine beliebige mittelalterliche Stadt mit Kirche oder Dom, sondern um den liebevollen nachempfundenen Bau unserer eigenen Stiftskirche - ein Unikat, das lokal verankert und somit besonders mit uns verbunden ist“, sagt Bickel.

Bis Ende September, immer sonntags von 11 bis 17 Uhr, kann das Diorama angeschaut werden und bildet damit einen besonderen Abschluss, bevor das Regionalmuseum aufgrund von Umbauarbeiten für zwei Jahre schließt. Für Schulen, Kindergärten und Gruppen können auch Besichtigungstermine außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden.

Unterstützt wurde das Playmobil-Diorama durch die WI Bank in Höhe von 1000 Euro sowie von Kellner’s Spielwelt, die den Transport des Dioramas mit der Bereitstellung eines Lieferwagens ermöglichen wollten (da das Auto leider zur Reparatur musste, hat Holzbau Batz ausgeholfen) und zusätzlich 500 Euro beisteuerten.

Gerahmt wurde die Eröffnung durch die an diesem Tag stattfindende Fachwerk-Triennale, die in Kaufungen in der Stiftskirche, in der Fachwerkscheune und schließlich im Regionalmuseum stattfand.