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17.02.2011

Austellung Horst Gsegnet

Der Maler von Kaufungen gestern und heute

Selten hat man das Foyer des Kaufunger Rathauses so farbenprächtig gesehen wie jetzt: Kaufunger Fachwerkhäuser von einst und heute, die Stiftskirche, die Gänserammel, der Steinertsee, lauschige Plätzchen und Gassen in Ober- und Niederkaufungen, empfangen die Besucher des Rathauses beim Hereinkommen und im Flur des 1. Obergeschosses.
Seit Freitag kann man die Gemälde des Kaufunger Malers und „Dokumentars mit Pinsel und Leinwand“, wie ihn Bürgermeister Arnim Roß in seiner Begrüßung bezeichnete, Horst Gsegnet im Rathaus besichtigen. Groß war der Andrang bei der Vernissage der Ausstellung „Kaufungen gestern und heute“ im Rahmen der 1000-Jahrfeier Kaufungens.
Willi Schaumberg ging in seiner Laudatio auf den Werdegang des Hobbymalers Horst Gsegnet ein. Der wurde 1951 in Riebelsdorf in der Schwalm geboren. Vielleicht war es die Nähe zum berühmten Künstlerdorf Willingshausen, der wahrscheinlich ältesten Künstlerkolonie Europas, die ihn schon früh zum Malen hinzog. Später zogen die Eltern nach Oberkaufungen, wo sie einen Lebensmittelladen betrieben, in dem der junge Horst jeden Papierfetzen mit seinen Zeichnungen bedeckte. Mit 10 Jahren gewann er einen Zeichenwettbewerb, dessen Preisgeld immerhin 30 DM betrug. Horst Gsegnet absolvierte eine Ausbildung als Dekorateur, die seinen Neigungen sehr zugute kam, und arbeitet bis heute als Einrichter von Bau- und Gartenmärkten. Deren Eingangsbereiche sind nicht selten mit großformatigen Gemälden des Künstlers geschmückt, die die Hauptsehenswürdigkeit des Ortes zeigt.
Horst Gsegnet ist Autodidakt. Er hat sich alles selbst beigebracht, doch verhalf ihm ein Malkurs im Malerdörfchen Willingshausen dazu, seinen eigenen Stil zu finden und seine Vorliebe für die Ölmalerei. Er schuf mit ihrer Hilfe ein Stück „heile Welt“, doch muss dies, wie der Laudator ausführte, nichts negatives sein, denn es z eigt, dass es diese Welt, neben all dem Schlechten, auch noch gibt.
Als Vorlage für seine Ansichten des alten Kaufungen dienen dem Maler s/w- Fotografien, z.B. von August Salzmann, den Horst Gsegnet auch persönlich begrüßte. In seinen Gemälden lässt er dann die Vergangenheit farbig werden. Die Ausstellung lässt bei so manchem Bild Wehmut aufkommen, weil sie Häuser oder Winkel zeigt, die es so nicht mehr gibt. Kaufungen hat sich gewandelt und diesen Wandel zu zeigen, hat sich Horst Gsegnet in dieser Ausstellung vorgenommen. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage vom Solospiel des jungen Geigers Christian Noel Heinzemann.
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Rathauses geöffnet.