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13.09.2011

Sissi Perlinger


Sissi Perlinger – „Gönn’ Dir ne Auszeit!“


„Schreien, toben, pfeifen. Ihr dürft alles!“
Mit diesen Worten begrüßte die Kaiserin der Comedy, Sissi Perlinger, am vergangenen Freitag die Gäste im ausverkauften Bürgersaal des Bürgerhauses in Oberkaufungen.
Ihr neues Programm „Gönn’ Dir ne Auszeit“, in dem sie über die Höhen und Tiefen ihres Lebens spricht und singt, ist vor allem von der Suche nach dem Glück geprägt. „Formel 1“, so sei ihr Leben gewesen. Bühnenauftritte und Fernsehshows - Sissi Perlinger war ständig unterwegs und lebte ihren Traum ohne Pause.
Bis die 47-jährige eines Tages mit einem Pfeifen im Ohr aufwachte.
Eine Pause machen, wann denn? Ihr Stück befasst sich genau mit dieser Frage. Die Entertainerin nahm die 350 Zuschauer mit auf ihre Reise der Selbstfindung und der Heilung des Tinnitus. Dabei schlüpfte sie in verschiedene Rollen und war mal eine Wahrsagerin, eine Hippie-Oma von nebenan oder die Mutter einer pubertierenden Tochter.
Sissi Perlinger begeisterte das Publikum mit immer neuen kunstvollen Kostümen und einem perfekten rhetorischen Schauspiel. Dabei zeigte sie auf schräge und humorvolle Art, wie eine Frau ihr Leben meistert. Mit dieser Erwartung sind auch Petra Klos und Karin Apel zu der Veranstaltung gekommen. „Wir freuen uns aufs Lachen mit ihr und über sie“, so die beiden Kaufungerinnen.
Nach einigen erfolglosen Therapiestunden, die Sissi Perlinger später im Programm in Szene setzt, rät ihr ihre Therapeutin schließlich zu einer Reise ins ferne Indien, um dort ihr Glück „zu finden“.
In einem ihrer vielen Lieder, mit denen die Künstlerin ihr beeindruckendes Gesangstalent unter Beweis stellte, zeigt sich tatsächlich, dass Meditation und eine neue Kultur Wunder bewirken können.
So singt die Vollblut-Musikerin, die ihre Songs selbst mit Gitarre, Schlagzeug und  Djem­bee begleitet: „Plötzlich höre ich, dass ich nichts mehr höre.“
Nach drei Jahren ist Perlinger ihren Tinnitus losgeworden. Rückblickend sei dieser das Beste, was ihr passieren konnte. Durch ihn habe sie ihre Kindheit aufgearbeitet, die Angst vor der Zukunft und dem Älter werden verloren und sich endlich eine Auszeit gegönnt.
„Glück heißt nicht nach Glück zu streben, sondern Liebe zu geben“, so die Künstlerin am Ende ihres Programms.
Ein eindrücklicher Abend, der das gemischte Publikum vielfach zum Lachen brachte, aber auch zum Nachdenken über das eigene Leben anregte.