Winsbacher Knabenchor

Lang war die Anreise der Jungen des Windsbacher Knabenchors gewesen. Nach über fünf Stunden hatten sie gegen Mittag die Burg Sensenstein erreicht, wo sie die Nacht verbringen wollten. Doch bevor es so weit sein sollte, hatten die jungen Sänger noch zwei Proben und schließlich ihren großen Auftritt um 19:30 Uhr in der Stiftskirche vor sich, bevor sie am nächsten Tag schon wieder zu den nächsten Auftritten ihrer Tournee weiterreisen sollten.
Mit Spannung hatten die Zuhörer diesen Auftritt des berühmten Knabenchors in der Stiftskirche anlässlich des Weihnachtskonzerts zur 1000-Jahrfeier erwartet. Der Windsbacher Knabenchor ist 1946 gegründet worden. Seitdem haben über 1500 Jungen und junge Männer hier einen Teil ihres Lebens verbracht. Das Aufnahmealter in den Chor beträgt 9 Jahre. Charismatischer und sehr engagierter Leiter des Chores ist seit 1978 Karl-Friedrich Beringer, der zum Ende des Jahres seinen Rückzug angekündigt hat. Der Chor wurde bei seinem Auftritt in der Stiftskirche von Joachim Pliquett (Trompete) und Arvid Gast (Orgel) begleitet.
Es war ein imponierender Anblick, als die jungen Chormitglieder in ihrer schwarzen Chorkleidung die Bühne im Chor der Stiftskirche betraten und während ihres Auftrittes den Dirigenten nicht aus den Augen ließen, um keine seiner Anweisungen zu verpassen. Hohe Disziplin und Begabung ist wohl auch die Voraussetzung dafür, dass solch anspruchsvolle Chormusik, die von der Renaissance bis in die Gegenwart reicht, in solcher Perfektion gesungen werden kann – nicht umsonst gehört der Windsbacher Knabenchor zu den führenden Chören dieser Art.
Dieses Weihnachtskonzert war wirklich etwas ganz besonderes. Anspruchsvolle Werke von Telemann, Händels und Bach gehörten zum Repertoire des Chores, neben bekannten Weihnachtsliedern.