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Zukunftsfähige Kinderbetreuung in Kaufungen - Lebhafte Diskussionen beim Elternforum

Umfassende Informationen, lebhafte Diskussionen, anregende Meinungsaustausche und zahlreiche pädagogische Ideen gab es am vergangenen Mittwochabend beim Elternforum zum Konzept für eine zukunftsfähige Kinderbetreuung im Bürgerhaussaal in Kaufungen. 

Hintergrund: 
Schon im Dezember 2011 erklärte Bürgermeister Arnim Roß bei der Vorstellung des Konzepts für eine zukunftsfähige Kinderbetreuung in Kaufungen, dass gute Bildung, gute Betreuungsmöglichkeiten und gute Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wesentliche Vorraussetzungen für den Zuzug junger Familien nach Kaufungen seien. Mit dem Kinderförderungsgesetz (Kifög) vom 10.12.2008 steht die Gemeinde Kaufungen vor neuen Herausforderungen, denn ab dem 1. August 2013 haben Kinder ab dem 1. Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Trotz der bereits vielfältigen Angebote für Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten in Kaufungen, müssen neue Wege für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Kinderbetreuung und Betreuung von Grundschulkindern gefunden werden – und dies ist Inhalt des neuen Konzepts für eine zukunftsfähige Kinderbetreuung in Kaufungen. 

Nach der Vorstellung des Konzeptentwurfs im Dezember 2011 war es für Bürgermeister Arnim Roß ein großes Anliegen, das Konzept auf breiter Basis, mit Eltern und Elternbeiräten aus den Kindertagesstätten zu diskutieren und Vorschläge für eine Optimierung zu sammeln. Das Konzept wurde bereits in den Elternbeiräten der Kitas vorgestellt und intensiv diskutiert. Bürgermeister Roß präsentierte am vergangenen Mittwochabend die Ergebnisse im Rahmen des Elternforums, und bot damit nicht nur den Elternbeiräten, sondern auch der betroffenen Elternschaft die Möglichkeit zum Informations- und Meinungsaustausch. „Gute Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten sind wesentliche Vorraussetzungen für den Standortfaktor und die Zukunftssicherheit in Kaufungen.“, erklärte der Verwaltungschef. 
Bei der Betreuung von Kindern unter 3 sieht das Konzept eine Errichtung von 3 Kinderkrippen a 10 Plätzen vor, die in den Kitas „Pusteblume“, „Zwergenburg“ und „Feldhof“ entstehen sollen, um weitere 30 Plätze zu schaffen und somit die Nachfrage zu decken. 
Neben der Betreuung für Kinder unter 3 wächst auch der Bedarf für die Grundschul- und Hortbetreuung. Daher richtete die Gemeinde kurzfristig eine vierte Hortgruppe im Stephanushaus ein, um den Nachfrageüberhang zu befriedigen. „Die Gemeinde Kaufungen plant, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Kassel, die Trägerschaft für den Förderverein der Grundschule Niederkaufungen zu übernehmen, um die Hortgruppen der Gemeinde und die Grundschulbetreuung des Landkreises zu einer Integrierten Schulbetreuung zusammenzulegen.“, erläuterte Bürgermeister Roß der Elternschaft. 
Nachdem die grundlegenden Informationen weitergegeben wurden, richtete der Verwaltungschef, der gleichzeitig den Abend moderierte, den Blick auf die Stellungnahmen der Elternbeiräte zum KiföG-Konzept für Kaufungen, die im Vorfeld in den Beiräten diskutiert wurden: 
Aus dem Elternbeirat der Kita Schöne Aussicht wurde der Wunsch geäußert, die Gruppenbelegung in der Schönen Aussicht beizubehalten und, entgegen dem Vorschlag des Gemeindekonzepts, 2 Hortgruppe in die Ernst-Abbe-Schule zu verlagern, da die Räumlichkeiten für 3 Hortgruppen in der Kita Schöne Aussicht nicht ausreichend seien. Bürgermeister Roß nahm diesen Vorschlag auf und fügte hinzu, dass im Vorfeld zur Planung der Integrierten Schulbetreuung eine engere Kooperation mit der Schulbetreuung geplant sei, um das Beschäftigungsangebot z.B. durch Ehrenamtliche oder durch Sportangebote des SV Kaufungen 07 zu erweitern. 
Aus den Reihen der Kita Pusteblume schlug der Elternbeirat vor, die Hortgruppen auf dem Schulgelände der Ernst-Abbe-Schule zu zentralisieren und eine zusätzliche Kinderkrippe für unter 3-Jährige zu errichten. Bürgermeister Roß bestätigte, dass eine Krippengruppe in der Kita Pusteblume geplant sei, um die Angebotsvielfalt auszubauen und die Nachfrage zu decken. 
Der Elternbeirat der Kita Zwergenburg präsentierte aus dem Diskussionsforum den Vorschlag, die Öffnungszeiten zu verlängern, den Mehrzweckraum der Kita Zwergenburg für die Kinder der Krippengruppe in einen Schlaf- und Gruppenraum aufzuteilen sowie eine gemeinsame Grundkonzeption für alle Kitas erstellen zu lassen, um einen gleichen Standard für die Betreuungsqualität sicherzustellen. Nach dem Vorlesen der Stellungnahme „Verlängerung der Öffnungszeiten“ entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, da die Öffnungszeiten ein wichtiges Entscheidungskriterium für bzw. gegen eine Kindertagesstätte sei, erklärte eine betroffene Mutter. Auch aus den Reihen der Kita Kunterbunt äußerte sich der Elternbeirat positiv gegenüber einer Angleichung der Öffnungszeiten aller Kitas, da der Bedarf vorhanden sei. Bürgermeister Roß nahm diesen Vorschlag dankend auf und erklärte, dass verbindliche Anmeldungen der Elternschaft mit Blick auf längere Betreuungszeiten das Entscheidungskriterium für die Verlängerung der Öffnungszeiten seien. „Wenn der Bedarf an Betreuungszeit vorhanden ist, so soll auch die Unterbringung gesichert sein.“, erklärte Roß. Im Hinblick auf den Elternwunsch für eine Grundkonzeption aller Kitas entgegnete der Verwaltungschef, dass eine Einheitlichkeit der Betreuungsstandards in allen Kitas bereits durch das Qualitätsmanagment sichergestellt sei, und das durch die unterschiedlichen pädagogischen Konzeptionen eine Angebotsvielfalt bereitgestellt werde, die die Möglichkeit zur freien Gestaltung und Spezialisierung der einzelnen Kitas offen halte. 
Neben dem Wunsch zur Verlängerung der Öffnungszeiten wies der Elternbeirat der Kita Sternschnuppe darauf hin, dass der Anbau eines Mehrzweck- /Turn- und Schlafraum in Papierfabrik dringend erforderlich sei, um den Kindern der Kita Sternschnuppe mehr Raum zum Turnen, Toben und Spielen zu bieten. Auch dieser Hinweis wurde dankend angenommen und es wurde deutlich, dass ein reger Informationsaustausch zwischen Eltern, Elternbeiräten und Gemeinde wichtig ist, um ein optimales Betreuungsumfeld für die Kita-Kinder zu schaffen. 
Nach der umfassenden Stellungnahme der Elternbeiräte bedankte sich Bürgermeister Roß bei der Elternschaft für die intensive und konstruktive Mitarbeit und betonte, dass der Konzeptentwurf für eine zukunftsfähige Kinderbetreuung in Kaufungen wichtiger Bestandteil der Gemeindeentwicklungsplanung sei. Er freute sich über den lebhaften Prozess, der durch verschiedene Meinungen und Vorschläge in der Elternschaft entstanden sei und eröffnete eine allgemeine Diskussionsrunde, in der die Eltern und Elternbeiräte noch einmal die Gelegenheit hatten, ihre Anliegen näher zu bringen. Alfred Weisbrich, Gesamtelternbeirat der Grundschule Niederkaufungen, nutzte die Gelegenheit der offenen Diskussionsrunde und wies darauf hin, dass bei Übernahme der Trägerschaft des Fördervereins der Grundschule Niederkaufungen durch die Gemeinde Kaufungen alle bisherigen Standards beibehalten werden sollen und zudem die Schul- und Ferienbetreuung flexibler gehandhabt werden müsse, um eine eventuelle Ausweitung der Schulbetreuung über die gesamte Ferienzeit im Blick zu behalten. Im Austausch mit Herrn Weisbrich versicherte Bürgermeister Arnim Roß, dass die Übernahme der Trägerschaft seitens der Gemeinde „1 zu 1“ erfolgen solle, d.h. inklusiv der Räumlichkeiten, Mitarbeiter, Öffnungszeiten und Preise. „Die Sicherstellung des Angebotes ist uns wichtig, daher sollen gewachsene Strukturen, die funktionieren, so beibehalten werden.“, erklärte Roß. 
Neben Herrn Weisbrich meldete sich auch ein betroffener Vater zu Wort, der sich Klarheit über den weiteren Verlauf des Konzeptentwurfs verschaffen wollte. Bürgermeister Roß berichtete, dass der Konzeptentwurf und Ausbauungsplan nun in die Gemeindevertretung zur Diskussion und Entscheidung gegeben wird, um eine verlässliche Planungsgrundlage für betroffene Eltern zu schaffen. Vom Elternbeirat der Grundschule Oberkaufungen äußerte Frau Katja Schöne den Wunsch, eine gemeinsame Lösung für die Ferienbetreuung in Ober- und Niederkaufungen zu finden und Schulleiterin Gabriele Worlikar betonte, dass der Bedarf für längere Nachmittagsbetreuung vorhanden sei und Ganztagsangebote in der Schule keine Betreuung ersetzen könne. Weiterhin merkte Schulleiterin Worlikar an, dass bei Umsetzung des Konzepts zur Integrierten Schulbetreuung die Personalzusammenführung zu regeln sei.  

Neben zufriedenen Gesichtern im Publikum zeigte sich auch Bürgermeister Roß sowie die anwesenden Verwaltungsmitarbeiter und Kitaleiterinnen zufrieden mit dem Ergebnis des Elternforums und Roß versprach, den Prozess um eine zukunftsfähige Kinderbetreuung weiterhin öffentlich zu halten, um die Elternschaft bei den Entscheidungen mit einzubinden und ein Ergebnis auf breiter Basis zu finden.