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19.04.2022

8. Mahnwache in Kaufungen - Zusammenhalt auch an Karfreitag

Auch am Karfreitag versammelten sich rund 100 Personen zur Mahnwache vor dem Rathaus in Kaufungen. Trotz des Feiertages oder gerade deshalb freute sich Pfarrer Johannes Barth über die rege Teilnahme. In seiner Ansprache bekräftigte der Pfarrer seinen Glauben daran, dass Gott auf der Seite der Leidenden sei. Gott selbst kenne dieses Leid, diese Ohnmacht und diese Hilflosigkeit. In Gedanken sei man bei denen, die darunter leiden, dass sie in Freund oder Feind-Schema reingedrückt werden und sich entscheiden müssen, auf welcher Seite sie stehen wollen.
Die Kirchenglocken blieben aufgrund des Feiertages stumm und so wurde im Stillen an die Opfer des Krieges gedacht.

Nach der Verlesung des Glaubensbekenntnisses von Seoul, das bei der Weltversammlung der Christen 1990 veröffentlicht wurde, wandte sich Bundestagsabgeordneter Timon Gremmels an die Teilnehmer*innen der Mahnwache.
„51 Tage Krieg…“, begann er seine Rede und warnte davor, sich an die Nachrichten zu gewöhnen, gar sich damit zu arrangieren. Krieg, das sei immer ganz weit weg gewesen. Aber nun sei er unmittelbar vor unserer Tür, wir begegnen ihm in den Nachrichten und sehen die Bilder aus Mariupol, Charkiw und anderen Orten. Der Bundestagsabgeordnete stelle sich dabei die Frage: „Was kann man tun, um dieses Leid zu lindern? Was kann die Politik tun?“ Er betonte, dass es nun wichtig sei, besonnen zu reagieren und sich damit auseinandersetzen, was nun zu tun ist. „Man muss genau abwägen und aus den Fehlern der Vergangenheit, insbesondere der Abhängigkeit der Energieversorgung, lernen“, so Gremmels weiter. Wandel durch Handel, das sei seine Devise. Darüber hinaus gelte es, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden und die Lehren daraus ziehen.

Nach der Ansprache des Bundestagsabgeordneten stimmte Pfarrer Barth das Lied „We shall overcome“ an.

Die Gemeinde Kaufungen und die Kaufunger Kirchgemeinden rufen auch weiterhin zu Mahnwachen auf dem Rathausvorplatz auf.