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13.04.2023

Stauden als Insektenparadies - 2. Informationsveranstaltung zur Vorgartengestaltung

Nach der gut besuchten Infoveranstaltung im Februar haben sich am zweiten Abend zum Projekt „Vorgarten mit Zukunft“ rund 40 Besucher*innen und Gartenliebhaber*innen zusammengefunden, um sich über das Thema „Entspanntes Gärtnern mit Stauden“ informieren und inspirieren zu lassen. Passend zum Thema fand die Veranstaltung bei schönstem Abendsonnenschein statt.

Der Eigenbetrieb der Gemeinde Kaufungen hatte die Bürger*innen im Rahmen eines Wettbewerbs seit einigen Monaten dazu aufgerufen, insekten- und vogelfreundliche Vorgärten zu schaffen und zu pflegen - als ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und der natürlichen Lebensräume der Tiere.

Susanne Schmidt-Osterberg, kaufmännische Leiterin des Eigenbetriebs der Gemeinde Kaufungen und Initiatorin des Projektes „Vorgarten mit Zukunft“, zeigte sich erfreut über das große Interesse der Bürger*innen an diesem Thema: „Insgesamt 27 Anmeldungen sind bis zum Anmeldeschluss des Wettbewerbs eingegangen, darunter auch von Hausbesitzern, die eine Fläche entsiegeln und einen neuen naturnahen Vorgarten schaffen möchten – das freut uns sehr, denn es zeigt, dass viele Bürger*innen ein großes Bewusstsein für die Naturaspekte haben.“ Sie überbrachte die Grüße von Bürgermeister Arnim Roß, der selbst nicht anwesend sein konnte.

Andrea Kölzer konnte an diesem zweiten Infoabend als Referentin gewonnen werden, eine Freiraumplanerin und Expertin auf dem Gebiet der Stauden- und Nutzgärten an der Hessischen Gartenakademie: „Was kann uns bei der Gartengestaltung Vorbild sein und wie können wir an dieses Thema „Klimagemäßes Gärtnern“ herangehen?“ Die erfahrene Gärtnerin stellte empfehlenswerte Stauden vor, die nicht nur schön blühen, sondern auch vielen Insekten Nahrung bieten und gab zahlreiche Tipps zur Standortwahl und zum Klima, damit die Stauden auch optimal gedeihen können. Auswahl und die richtige Pflege der Pflanzen sind wichtige Aspekte, die einerseits das Erscheinungsbild des Gartens beeinflussen und zur Verschönerung beitragen, aber auch positive Auswirkungen auf die Umwelt haben. „Wir können auf die Veränderungen in der Umwelt reagieren, indem wir Pflanzen wählen, die zum jeweiligen Boden passen – also bewusst den Standort bei der Planung betrachten“, betonte Andrea Kölzer und hatte auch einen ganz wichtigen allgemeinen Tipp parat: „Wenn man insektenfreundlich gärtnern möchte, darf man den Garten nicht zu sehr aufräumen, auch Brennnessel und Wildkräuter dürfen da ihren Platz haben.“ Mit zahlreichen Bildern zeigte sie in ihrer Präsentation Beispiele für eine passende Gestaltung auf, erläuterte die Tierwelt im Boden und gab anhand von Zeichnungen Tipps für eine genaue Staudenbeetplanung.

Die Gäste waren sehr interessiert und stellten konkrete Nachfragen. Perpetua Ascher-Köpping, eine Besucherin, zeigte sich begeistert von dem Abend: „Dies war ein tolles Event der Gemeinde, solche Veranstaltungen sind eine gute Möglichkeit, das Wissen und das Bewusstsein für das Thema zu fördern.“  

Am Ende der Veranstaltung durften sich die Besucher*innen aus einer Auswahl Stauden aussuchen – ein kleines Geschenk und auch eine praktische Hilfe, um direkt mit der Umsetzung der Tipps und Empfehlungen zu beginnen. Madeleine Fernandez-Hütten und ihr Mann Norbert Hütten freuten sich über diese Idee: „Wir haben uns einen „Steinquendel“, auch Bergminze genannt, ausgesucht, der findet sich bisher noch nicht in unserem Garten und wird die anderen Staudenbeete dort sicher bereichern.“

Insgesamt trägt die Aktion „Vorgarten mit Zukunft“ dazu bei, einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Insekten und Vögeln zu leisten und gleichzeitig den eigenen Garten zu verschönern. Die Vorgartenbesitzer*innen, die sich zum Wettbewerb angemeldet haben, veranschaulichen nun anhand von Fotos oder Videos den Zustand ihres Vorgartens im Laufe der Jahreszeiten bzw. während der Umgestaltung und reichen bis zum 30. Juni eine Dokumentation ein. Eine Jury wählt anhand von verschiedenen Bewertungskriterien wie „Nutzen für das Klima“, „Pflanzenvielfalt“, „Nutzen für Insekten und Wildtiere“ und „Ästhetik/ Einfallsreichtum“ dann unter den Einsendungen die klimafreundlichsten Vorgärten aus.