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PiTTo: Spektakuläre Ausstellungseröffnung

„Die Kettensäge rächt sich“ – Zweiter Teil von PiTTos Ausstellungsreihe beginnt mit spektakulärer Aktionskunst

 

Wie man sich künstlerisch mit dem Thema „A44-Bau“ auseinandersetzen kann und dabei die Aufmerksamkeit vieler Bürgerinnen und Bürger auf sich zieht, hat der Kaufunger Künstler Dr. Peter Hallberg, besser bekannt als „PiTTo“, vergangene Woche vor dem Kaufunger Rathaus demonstriert. Was zunächst sanft und lieblich durch die Klänge eines Saxophones begann, endete in einem Kettensägen-Drama. „Es ist ein Dialog zwischen dem Saxophon, das die unberührte Leichtigkeit und Naturbelassenheit des Waldes darstellt, und der Kettensäge, die als Synonym für die Abholzung alter Bäume durch den A44-Bau steht“, erklärte PiTTo kurz vor Beginn seiner spektakulären Kunstaktion, die auch gleichzeitig den zweiten Teil seiner Ausstellungsreihe „Die Schneise“ einläutete. Höhepunkt der Inszenierung: Die Zerstörung seines bekannten Waldgemäldes durch die Kettensäge. Bis September ist seine Kunstausstellung noch im Kaufunger Rathausfoyer zu sehen.

 

Nach einer äußerst eindrucksvollen, aber auch denkwürdigen Performance ging es mitsamt aller Zuschauer ins Rathausfoyer, wo Maler PiTTo den zweiten Teil seiner Ausstellungsreihe offiziell eröffnete: „30 alte Stiftswaldeichen sollen durch den Bau der A 44 weichen“, erzählte der Kaufunger Künstler. Jeder einzelne dieser alten Bäume sei ein einzigartiges Biotop und dürfe nicht so einfach getötet werden. Gemeinsam mit seinen chinesischen Projektpartnern, Yu GAO und Yuequn Zhang, will PiTTo mit seinen Kunstwerken auf die Zerstörung des Waldes aufmerksam machen. Werde die Autobahn dann fertig gestellt, so PiTTo, solle in Stufe drei des Projektes ein sichtbares Denkmal aus nutzlos gewordenen Eichenwurzeln errichtet

werden. Zuvor haben die chinesischen Nachwuchskünstler bereits Baumportraits von den alten Eichen erstellt, die ebenfalls Teil der jetzigen Ausstellung sind. „Wir lieben die Wälder dieser Region“, erzählen Yu GAO und Yuequn Zhang, die seit drei Jahren in Deutschland leben und an der Bauhausuniversität in Weimar studieren. Die Zerstörung des Waldes durch den Bau einer Autobahn sei eine Streitfrage, über die Menschen nachdenken sollten.

 

„Die grundsätzlichen Widersprüche zwischen Entwicklung und Zerstörung werden in PiTTos Kunstwerk eindrucksvoll in Szene gesetzt“, sagte Bürgermeister Arnim Roß. PiTTo zeige mit seiner Kunst die Grundüberzeugung vieler Menschen auf: „Eine A44 gehört nicht ins naturbelassene Lossetal.“ Roß weiter: „Es freut mich, dass sich an dieser für Kaufungen wichtigen Debatte auch unsere Kaufunger Künstler beteiligen.“ Das inspiriere.

Nach der offiziellen Eröffnung hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, bei einem Rundgang die ausdrucksstarken und farbenfrohen Bilder auf sich wirken zu lassen und dazu die ausgestellten Texte miteinander in Beziehung zu setzen. Julia Reinbold (18) und Etienne Prison (17) hatten ihr Lieblingsbild schnell gefunden: Ein farbenfrohes Gemälde, das die Blüten eines Kirschbaumes zeigt. „Ich finde die Farben toll und mag chinesische Zeichen“, erzählt Julia Reinbold. Sie ist bereits zu einem richtigen PiTTo-Fan geworden und will wahrscheinlich selbst bald Kunst studieren.

 

 

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