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17.10.2022

Brunnen Kohlenstraße und Alternative Autobahneinhausung: Presseanfrage zum Thema A44 

Auf Anfrage der Presse hat der Gemeindevorstand folgende Fragen beantwortet: 

Wie viel Wasser befördert der Brunnen Kohlenstraße täglich? Wie viel des täglichen Bedarfs der Gemeinde Kaufungen deckt das ab? Wie viel erzeugen der Tiefbrunnen Setzebach und das Quellvorkommen Am Gelinde?

Die Gemeinde Kaufungen hat in 2021 etwa 625.000 m3 Wasser gefördert. Auf den Brunnen Kohlenstraße entfielen davon ca. 57 %. Auf die Brunnen Setzebach 1 und 2 entfielen ca. 33%. Die Quellen Am Gelinde decken ca. 10 % der Wasserversorgung ab.
Ohne den TB Kohlenstraße kann die Trinkwasserversorgung der Gemeinde nicht gesichert werden.

Wie hat sich der Pegel der Brunnen sowie das Wasservorkommen der Quelle in den vergangenen fünf Jahren verändert?

Die Pegelstände der Brunnen sind in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich ca. 4 m gesunken. Das Absinken der Pegelstände ist kein neues Phänomen. Die Pegelstände an den Brunnen sinken seit Beginn der Förderung in den siebziger Jahren. Dies liegt auch an der klimabedingten nicht mehr ausreichenden Grundwasserneubildung.

Lässt sich mit Sicherheit sagen, dass eine Verschiebung der Trasse näher an den Ort heran und verbunden mit einer Einhausung tatsächlich den Brunnen Kohlenstraße schützen würde? Und wie sähe es hierbei mit dem Brunnen Setzebach aus?

Durch eine nördliche Verlegung der Trasse zur B7 hin würde die Trasse aus der Wassergebietsschutzzone (WSG-Zone) II herausrücken. Alle drei Brunnen der Gemeinde - aber insbesondere der besonders gefährdete Brunnen Kohlenstraße - und damit die Trinkwasserversorgung der Gemeinde sowie der Zustrombereich vom Söhrewald südlich der A 44 -Trasse wären geschützt. Dies gilt insbesondere für einen Ausbau mit Einhausung der vorhandenen B7-Trasse.

Die KWG kritisiert, dass sich Bürgermeister Roß für eine Einhausung ausgesprochen hat, aber nicht für andere Trassenführungen, wie die unterhalb der Söhre. Mit seinem Ansatz repräsentiere er eine Meinung, als Bürgermeister müsse er aber für alle Meinungen vertreten.

Die Kritik läuft ins Leere. Die Gemeinde hat 2021 mit Beschluss der Gemeindevertretung in ihrer Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren die vorliegende Planung der Autobahn inhaltlich kritisiert und dafür geworben, andere Lösungen zu finden, die einen umfassenden Trinkwasser- und Immissionsschutz gewährleisten, bei möglichst minimalem Eingriff in den Naturhaushalt. Vor diesem Hintergrund hat Bürgermeister Roß auf eine Initiative des hessischen Verkehrsministers Tarek Al -Wazir reagiert, die möglicherweise Bewegung in den Planungsprozess bringen kann. Dabei hat er betont, dass die von Al-Wazir wieder ins Spiel gebrachte Einhausungsvariante bereits in den Dialoggesprächen von 2014 - 2016 als eine sehr gute Variante diskutiert worden war, die eben diese Forderungen gewährleistet.