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23.02.2018

Tunnelbrandbekämpfung A 44

Tunnelbrandbekämpfung gefährdet Tagesalarmbereitschaft vor Ort

Mit den vielen Straßentunneln weist der Autobahnabschnitt der A44 zwischen Kassel und Wommen ein hohes Gefahrenpotenzial auf. Das Regierungspräsidium Kassel hat bereits in 2013 einen Rahmeneinsatzplan zur Tunnelbrandbekämpfung aufgestellt, der der Kaufunger Feuerwehr einen etwa 11 Kilometer langen Einsatzabschnitt an der A44 zuordnet, in dem auch der 4,1 Kilometer lange Hirschhagen-Tunnel, der längste Tunnel in Hessen und der Zweitlängste in Deutschland, enthalten ist. Für die Kaufunger Feuerwehr stellt das eine enorme zusätzliche Aufgabe dar, denn die Autobahneinsätze und jene zur Tunnelbrandbekämpfung kommen zu den bereits jetzt schon stetig steigenden Einsätzen vor Ort hinzu. „In 2017 hatte die Kaufunger Wehr mit 134 Einsätzen so viele Einsätze wie noch nie und auch in den ersten beiden Monaten diesen Jahres war die Belastung für die Feuerwehrleute sehr hoch“, erklärt Bürgermeister Arnim Roß. Die Einsatzzahlen würden von Jahr zu Jahr steigen. „Unsere ehrenamtlichen Feuerwehrleute stoßen da irgendwann an ihre Grenzen“, so Roß. Zudem werde es immer schwieriger, neue ehrenamtliche Feuerwehrleute zu gewinnen. Daher gefährdet die Einsatzbereitschaft zur Tunnelbrandbekämpfung die Tagesalarmbereitschaft vor Ort.

Hinzu kommt die finanzielle Belastung: Denn das Land Hessen hat der Gemeinde Kaufungen in 2013 und 2014 lediglich eine Zuwendung in Höhe von insgesamt 37.600 Euro für Ausrüstungsmaterial zur Tunnelbrandbekämpfung gewährt. Die Ersatzbeschaffungen sowie die laufenden Kosten sollen aber von der Gemeinde getragen werden. „Es kann nicht sein, dass das Land Hessen lediglich einen Zuschuss gewährt und uns mit den laufenden Kosten allein lässt“, betont der Verwaltungschef. Schließlich ist die Tunnelbrandbekämpfung eine besondere Herausforderung, die über das Normalmaß einer Ortsfeuerwehr hinausgeht. Bereits in 2014 haben daher die Anrainergemeinden der A44 Kaufungen, Helsa, Hessisch Lichtenau, Wehretal, Herleshausen, Waldkappel und Sontra mit einer gemeinsamen Resolution ein deutliches Signal gesetzt, in dem sie vom Land Hessen finanzielle Unterstützung für Ersatzbeschaffungen gefordert haben. „An dieser Forderung hat sich nichts geändert“, bekräftigt Bürgermeister Arnim Roß. Man konnte sich gegenüber dem Land Hessen jedoch nicht durchsetzen. Das Hessische Innenministerium hat die Vorschläge und Forderungen der Gemeinden komplett abgelehnt. In Kaufungen hält man daher die derzeit vorgesehene Organisation der Tunnelbrandbekämpfung weiterhin für unzureichend und unterstützt die Forderungen aus den Nachbargemeinden.