Open Air Lesereise 2021 - Literarisches in und über Landschaften
»Wir sollten lernen mit den Waschbären zu leben«

Ein sonniger Sonntag im Oktober und die Scheune des Mitteltalhofes füllte sich mit großen und kleinen Zuschauern und Zuschauerinnen. Bei Kaffee und selbstgebackenen Apfelkuchen freute man sich auf die Vorstellung des Buches „Heimische Exoten“ von Mareike Milde. Lothar Röse, Geschäftsführer der zweitältesten Buchhandlung „Vietor“ in Kassel und Mitorganisator der Lesung, stellte die gebürtige Kasselanerin vor und führte im Interview mit ihr in das Thema ein. Dann wurde es still und gespannt lauschten alle, als Mareike Milde das Kapitel über die Waschbären vorlas. Possierliche Tierchen, die Kassel zu ihrer europäischen Hauptstadt gewählt haben. Ihr Luxusdomizil, aber auch Straßen und Häuser erfüllen diesen kleinen Räubern jeden Lebenswunsch. Am Ende des Kapitels stand dann der Satz „Wir sollten lernen mit den Waschbären zu leben“. Es lohnt sich, das Buch mit seinen 22 exotischen Tiergeschichten zu lesen.

So erfährt man auch, warum der Flamingo oft nur auf einem Bein steht oder was ist ein Spulwurm und wo finden wir ihn? Unterstützt wurde die Autorin von Wissenschaftlern, Biologen, Tierschützern und Anwohnern. Belohnt für den spannenden Nachmittag wurde Mareike Milde mit dem Applaus der Zuhörer und Zuhörerinnen, den sie genoss, war es doch die erste Veranstaltung vor Publikum nach der Corona-Zwangspause. Ermöglicht und gefördert wurde die Lesung der Gemeinde Kaufungen im Rahmen von „Und seitab liegt die Stadt“ - einem Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Förderprogramm „Kultur in ländlichen Räumen“) und des Literarischen Colloquiums Berlin.