Den Herausforderungen dieser Zeit begegnen: Bürgermeister Roß bringt Haushaltsentwurf 2024 ein
Die finanziellen Herausforderungen für Kommunen in Zeiten von Inflation, Kriegen in Europa und anderen Kostentreibern werden immer größer. Das spiegelt sich auch im Haushaltsentwurf 2024 wider, der nun von Bürgermeister Arnim Roß im Rahmen der letzten Sitzung der Gemeindevertretung eingebracht wurde. Der Etatentwurf sieht für dieses Jahr Einnahmen von 34,8 Millionen Euro und Ausgaben von 35,6 Millionen vor. 832 Tausend Euro werden aus der Rücklage entnommen. Die gute Nachricht: Kaufungen ist auch für schwierigere Zeiten gewappnet, denn eine hart erwirtschaftete Rücklage von knapp 8,4 Millionen Euro macht es möglich, die Kostensteigerungen abzufangen. Denn die Abschlüsse der Jahre 2019 bis 2023 waren, oft entgegen ihrer vorherigen Prognose, immer ausgeglichen oder sogar mit Überschuss ausgefallen.
Rund 2,4 Millionen Euro an zusätzlichen Ausgaben, mit denen vor gut einem Jahr noch niemand rechnen konnte, mussten in den diesjährigen Etatentwurf eingearbeitet werden. Hauptgründe für die Kostensteigerungen sind die gestiegenen Personalkosten von rund 800.000 Euro, bedingt durch Tariferhöhungen im Öffentlichen Dienst, die Erhöhung der Kreis- und Schulumlage, die mit rund 1,3 Millionen Euro zu Buche schlägt sowie die Ausgaben für Sach- und Dienstleistungen, die angesichts der allgemeinen Inflation steigen. Obendrein erhält die Lossetalgemeinde 893.000 Euro weniger Schlüsselzuweisungen vom Land Hessen als im Vorjahr. „Den größten Teil dieser neuen Herausforderungen kompensieren wir durch höhere Einnahmeerwartungen bei den Steuern“, erläutert der Bürgermeister. Steuererhöhungen solle es aber keine geben. Roß: „Wir sind froh, dass es gelungen ist einen Haushaltsplan vorzulegen, der ohne Steuererhöhungen auskommt. Denn wenn wir im Moment etwas brauchen in der Politik, dann ist es nicht zuletzt Stabilität und Geduld.“ Damit verwies der Verwaltungschef auch auf die innerpolitischen Entwicklungen mit steigendem Zuspruch für rechtspopulistische Parteien. Man müsse die Gemeinde, die Gesellschaft, zusammenhalten und das Vertrauen in die Demokratie und die Zustimmung zur Demokratie stärken.
Investitionen 2024
Kaufungen fortlaufend zu modernisieren und zukunftsfähig aufzustellen, lautet eine Devise, die in vielen Gemeindeentwicklungskonzepten verankert ist. „Vernünftige Pläne haben bisher dazu beigetragen, dass wir in den vergangenen Jahren viel investiert und dennoch Schulden abgebaut sowie eine Rücklage aufgebaut haben“, legt der Verwaltungschef dar, „dadurch hat sich unsere Handlungsfähigkeit verbessert und wir sind auch in Krisenzeiten in der Lage, die Gemeinde für die Zukunft fit zu halten.“ Rund 6,8 Millionen Euro sind dieses Jahr an Netto-Investitionen geplant.
500 Tausend Euro sollen in die energetische Sanierung der gemeindlichen Gebäude fließen. Die Notwendigkeit dieser Maßnahme sei, abgesehen vom Klimawandel, auch durch die Energiekrise infolge des Ukrainekrieges noch einmal befördert worden, stellt Roß klar. Gebäudedaten wurden im vergangenen Jahr erhoben, sodass nun ein Sanierungsplan erarbeitet wird. Auch ein Nahwärmekonzept für den alten Ortskern Oberkaufungen steht auf der Agenda. 200 Tausend Euro fließen in die Planung für einen Erweiterungsbau am Feuerwehrstützpunkt. Für die Verlagerung mit Neubau des Bauhofstandortes vom Schoppenbergweg an den Zechenplatz sind 600.000 Euro vorgesehen.
Die Neugestaltung des Regionalmuseums, die von einem Projektausschuss begleitet wird, schlägt in 2024 mit 1,1 Millionen Euro zu Buche, wobei die Maßnahme zu zwei Dritteln aus dem Programm Lebendige Zentren gefördert wird. Weiterhin sind rund 1 Million Euro für das Multifunktionsgebäude am Lossetalstadion vorgesehen, wobei auch hier Fördermitteleinnahmen von 1 Million Euro auf das Gesamtinvestitionsvolumen erwartet werden. Den historischen Teil der Schulstraße will die Gemeinde für rund 685 Tausend sanieren.