HNA-Anfrage zum Hitzeaktionsplan der Gemeinde Kaufungen
Derzeit erarbeitet eine verwaltungsinterne Projektgruppe ein Hitzeschutz-Konzept für Kaufungen. In diesem Zusammenhang hat die HNA am 24.06.2025 mehrere Fragen diesbezüglich an die Gemeinde gerichtet, die wir wie folgt beantwortet haben.
1. Gibt es schon Ideen oder Pläne, was ein mögliches Hitzeschutzkonzept beinhalten soll?
Ja, ein Hitzeschutzkonzept wird derzeit erarbeitet. Dieses soll Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung bei extremen Temperaturen beinhalten.
Geplant ist unter anderem, gezielte Informationen zur Verringerung der Hitzebelastung in Wohnräumen bereitzustellen sowie allgemeine Verhaltensempfehlungen für den Alltag bei großer Hitze – etwa zur ausreichenden Flüssigkeitszufuhr, zur Vermeidung körperlicher Anstrengung während der heißesten Tageszeiten und zum richtigen Verhalten im Freien.
Der Fokus liegt dabei auf besonders gefährdeten Personengruppen wie älteren Menschen, Kindern, chronisch Kranken sowie obdachlosen Personen. Für sie sollen unter anderem sogenannte kommunale „Cooling Center“ eingerichtet werden. Darüber hinaus wird geprüft, ob bestehende Einrichtungen – beispielsweise das Bürgerhaus – zur nächtlichen Unterbringung vulnerabler Gruppen genutzt werden können.
Zur Verbreitung der Informationen und Empfehlungen ist eine breite Öffentlichkeitsarbeit vorgesehen – etwa über Plakate, Flyer, lokale Medien oder soziale Netzwerke. Auch Informationen über externe Beratungsangebote, wie etwa das Hitzeschutz-Telefon aus Kassel, werden über diese Infrastruktur beworben.
2. Warum erachten Sie ein Hitzeschutzkonzept als wichtig und ziehen es in Erwähnung?
Die klimatischen Veränderungen führen zu einer Zunahme heißer Tage und längerer Hitzeperioden.
Diese Entwicklung stellt eine wachsende gesundheitliche Belastung für die Bevölkerung dar – insbesondere für ältere Menschen, Kinder und gesundheitlich vorbelastete Personen.
Die Gemeinde misst dem Schutz der Gesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürger höchste Bedeutung bei. Daher sollen durch ein Bündel kurz-, mittel- und langfristiger Maßnahmen sowohl die gesundheitlichen Risiken reduziert als auch das Bewusstsein für die Auswirkungen extremer Hitze gestärkt werden.
Im Falle einer Hitzewelle sollen klar definierte Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, um eine rasche und gezielte Reaktion zu ermöglichen und die Lebensqualität in der Gemeinde auch unter extremen Wetterbedingungen zu sichern.
3. Wie ist der aktuelle Stand des möglichen Konzepts?
Derzeit erarbeitet eine verwaltungsinterne Projektgruppe einen Konzeptentwurf für den Gemeindevorstand.
4. Welche weiteren Maßnahmen gibt es in der Gemeinde Kaufungen bereits für den Hitzeschutz der Bewohner?
Die Gemeinde hat bereits verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Hitze ergriffen. So werden Trinkwasserstationen an drei zentralen Standorten (Leipziger Straße vor dem Rathaus, bei der Sitzgruppe an der Straße Kleine Kulle in Oberkaufungen, an der Leipziger Straße vor der Sparkasse in Niederkaufungen) installiert, die während der heißen Monate eine kostenfreie und unkomplizierte Trinkwasserentnahme ermöglichen.
In den Kindertageseinrichtungen werden bereits umfassende Hitzeschutzmaßnahmen umgesetzt, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder bei hohen Temperaturen bestmöglich zu schützen. Dazu gehören unter anderem ein verstärkter Sonnenschutz im Außenbereich und die kostenfreie Bereitstellung von Sonnencreme und Mineralwasser. Zudem erhalten die Eltern gezielte Informationen rund um den Hitzeschutz – etwa zur geeigneten Kleidung, zum Trinkverhalten oder zu Schutzmaßnahmen bei hohen Temperaturen – um auch das häusliche Umfeld in die Schutzstrategie einzubeziehen und eine gemeinsame Verantwortung für das Wohl der Kinder zu fördern. Der Aufenthalt im Freien wird situativ und unter Berücksichtigung der aktuellen Wetterlage sowie individueller Standortbedingungen verantwortungsvoll geplant. Darüber hinaus wurden gezielt technische Maßnahmen zur Innenraumkühlung ergriffen. So kommen in besonders betroffenen Räumen Kühlgeräte zum Einsatz, um eine gesundheitlich verträgliche Raumtemperatur zu gewährleisten. Alle Fach- und Hilfskräfte sind zum Thema Hitze und Hitzeschutz sensibilisiert.
Darüber hinaus werden in den kommenden zwei Jahren 100 schattenspendende Bäume über den Ort verteilt gepflanzt. Diese werden aus dem Förderprogramm Natürlicher Klimaschutz in Kommunen (Zuschussnummer 444) der kfw-Bank mit 80 Prozent der Kosten gefördert.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die geplante Einstellung eines Klimaanpassungsmanagers ab Juli 2025. Diese Fachkraft wird federführend unter anderem bei der Planung und Umsetzung nachhaltiger Hitzeschutzstrategien sein, diese koordinieren sowie neue Initiativen zu entwickeln.