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15.09.2015

Blauer Sonntag in Kaufungen

Blauer Sonntag 2015: Kaufunger Museen öffneten ihre Türen für zahlreiche Besucher

Der „Blaue Sonntag“ fand dieses Jahr in Anlehnung an das Jahresthema ‚Fortschritt!?‘ der Netzwerkindustriekultur Nordhessen (NINO) statt. Besucher konnten sich im Bergwerkmuseum Rossgang und im Regionalmuseum Alte Schule zur historischen Entwicklung Kaufungens seit dem Beginn der Industrialisierung informieren. Interessante Führungen gewährten einen Einblick in die Arbeit, Ökonomie und Leben der Kaufunger vor über hundert Jahren.

Bereits um kurz vor zwölf luden Petra Kellner und Ulla Merle zu einer historischen Führung durch den Ortskern Oberkaufungens ein. Rund zwanzig Interessierte begaben sich mit Ihnen auf eine Spurensuche, um das Leben der Kaufunger Frauen um 1900 zu erkunden. Startpunkt war der Bahnhof in Oberkaufungen in der Nähe der alten Ziegelei, in der Frauen zur Zeit der Industrialisierung als Rähmchenlegerinnen Arbeit fanden. Vorbei an der ehemaligen Hercules Spiralfeder Fabrik führte der Weg entlang der Niester Straße zur Lohnbäckerei, der alten Post und vielen weiteren historischen Orten. Ziel des Ausflugs war die ‚Alte Schule‘, die vor rund hundert Jahren von circa 400 Kaufunger Kindern besucht wurde. Das dazugehörige Regionalmuseum öffnete im Anschluss an die Führung seine Pforten. Die Sonderausstellung „Kaufen, Tauschen, Selbermachen“ gewährte einen Einblick in die aufwendige Familienversorgung zur Zeit der Industrialisierung. Das Museumscafé lud die Besucher zu Kaffee und Kuchen ein.

Um kurz vor 14 Uhr öffnete dann das Bergwerkmuseum Rossgang seine Türen. Günter Dunker und Peter Groß nahmen die Besucher mit auf eine spannende Reise zum Braunkohleabbau unter Tage. In dem 200 Jahre alten Rundbau beförderten Pferde mithilfe eines Göpels Braunkohle aus 28 Metern Tiefe ans Tageslicht. Noch heute kann man den Rossgang und den Beförderungsschacht sehen. Während der Führungen erfuhren die Besucher viel Interessantes über das „Geleucht“ und „Gezähle“ (Werkzeug) der Bergleute. Im Außengelände erwartete die Besucher ein Modell, das die aufwendige Herstellung von Alaun veranschaulicht. Alaun wurde als wertvoller Rohstoff zum Färben, Gerben und in der Medizin verwendet. Wolfgang Kaufmann vom Bergwerkmuseum freute sich über den großen Andrang im Museum. „Über 30 Besucher nahmen bereits in der ersten Stunde an den Führungen teil“, berichtete er.