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30.03.2020

Hochwasserschutz entlang der Losse - Wasserverband arbeitet aktiv an Maßnahmen

Der Wasserverband Losse plant in den nächsten Jahren umfassenden Hochwasserschutz. Die Gemeinden Kaufungen, Helsa und Niestetal sowie die Städte Kassel und Hessisch Lichtenau haben sich auf ihre Fahnen geschrieben, den Hochwasserschutz an der Losse in den nächsten Jahren zu realisieren. Grundlage ist ein in den letzten Jahren erarbeitetes Hochwasserschutzkonzept. Dies Konzept sieht zwei Hochwasserschutzbecken im Bereich Helsa und Kaufungen vor. Diese Becken haben ein Volumen von rund 582.000 und 503.000 m³. Ergänzt werden sollen die Stauanlagen durch punktuelle Maßnahmen in Kassel-Bettenhausen, welche zurzeit bei der Stadt Kassel in Planung sind.

Nachdem der Verband den Bau des Beckens Helsa bereits in 2018 beschlossen hat, wurde im Herbst 2019 auch der Grundsatzbeschluss zur Realisierung des Beckens in Kaufungen gefasst. Das Hochwasser im Mai 2019 hat die Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen bestätigt.

Bereits 2018 hat der Verband das Ingenieurbüro Rother & Partner aus Meißner mit der Projektsteuerung für das Becken Helsa beauftragt. Bei derartigen Projekten müssen die Planungsleistungen europaweit ausgeschrieben werden. Allein dieses Verfahren nimmt einen Zeitraum von einem halben Jahr in Anspruch. Insgesamt drei Fachbüros sind seit Mai dieses Jahres mit den Planungen beschäftigt. Zunächst war zu klären, wie die Geologie des Untergrundes beschaffen ist, immerhin soll der Damm bis zu 12 m hoch werden. Die Anlage wird in einem ökologisch wertvollen Gebiet errichtet, daher ist es sehr wichtig, alles so zu gestalten, dass die Natur möglichst wenig beeinträchtigt wird. Daraus ergibt sich, dass verschiedene Standortalternativen betrachtet werden müssen. Auch ist sicherzustellen, dass die Talflanken standhaft sind. In die gesamten Planungen ist das Regierungspräsidium Kassel als Prüf- und Genehmigungsbehörde von Anfang an mit eingebunden. Der Verband strebt an, bis  Ende 2020 den Genehmigungsantrag einzureichen. Die Prüfung findet in einem sogenannten Planfeststellungsverfahren statt. Neben den fachlichen Prüfungen können dabei verschiedene Verbände und Bürger Einwendungen erheben, die komplett geprüft und beantwortet werden müssen. Mit dem Bau soll Anfang 2022 begonnen werden.

Parallel zu den Planungen und dem Bau des Hochwasserrückhaltebeckens Helsa soll das Rückhaltebecken Kaufungen in Angriff genommen werden, um die Umsetzung des gesamten Hochwasserschutzkonzeptes im zeitlichen Zusammenhang zu erreichen. Der Verband rechnet damit, das Becken in Helsa Ende 2023 in Betrieb zu nehmen. Für Kaufungen wird der Bau in 2024/2025 angestrebt.

Die umfangreichen Hochwasserschutzmaßnahmen werden durch das Land Hessen bezuschusst. Der Verband rechnet mit einer Förderquote von 80% bei Gesamtkosten von rund 25 Mio. €.