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03.04.2023

Jetzt hätten die guten Tage kommen können...

… sinnierte Stefan Waghubinger am Freitagabend auf der Bühne des Bürgerhauses Kaufungen, die als Dachboden seiner Eltern mit allerlei Gerümpel ausgestattet war. 

Ein Feuerwerk der Pointen regnete auf das Publikum herab, mal in euphorischer, dann wieder melancholischer Stimmung, in lockerem Erzählton oder nachdenklich und leise: 

….von seiner gescheiterten Ehe und dem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung, nun wartend auf seinen Freund Wolfgang, der seine restlichen Sachen bringen sollte…. von seinen Schwierigkeiten sich zu entscheiden, sei es in der Beziehung oder bei der Wahl des Joghurtes im Supermarkt: „Die Erkenntnis, dass es zu spät ist, kommt meistens nicht rechtzeitig“.

Und so erzählte er,  wartend auf Wolfgang, aus seiner Kindheit, in der er sich sehnlichst ein Käpt’n Kirk-Oberteil aus dem Katalog wünschte, stattdessen ein Gestricktes aus kratzender, gelblicher Wolle mit schwarzen Streifen erhielt, seine erste Enttäuschung darüber und später eine kurzzeitige Identifikation mit seinem Idol… bis zum Gang ins Bad: „Da gehst du als Käpt’n Kirk ins Badezimmer und aus dem Spiegel blickt dir Biene Maja entgegen…“.

Waghubinger verstand es, das Publikum mit einzubeziehen und mitfühlen zu lassen, wie er beispielsweise bei seinem Freund Rudi, dem Imbisswirt, saß, seine Suppe auslöffelte und ein Haar darin fand: „Du wirst immer ein Haar in der Suppe finden, wenn du lange genug suchst, das ist wie im Leben“.

Im gut gefüllten Saal des Bürgerhauses Kaufungen blieb keiner unberührt, vom leisen Schmunzeln bis zum lauten Lachen. Nach einer kurzen Pause ging es, gestärkt durch leckere Getränke und Brezeln, weiter in Waghubingers Programm. Von der Evolution bis zum Weltraum war  alles dabei.

Nur die Frage, ob Waghubingers Freund Wolfgang mit dem VW Bus und den restlichen Sachen noch kam, konnte bis zum Ende der Veranstaltung nicht geklärt werden.