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17.07.2023

Friedenspfad: Kaufunger Gedenk- und Lernweg eröffnet

Mit dem Friedenspfad wurde in Kaufungen am 7. Juli 2023 ein ganz besonderer Rundweg eröffnet: Ob zu Fuß mit dem Smartphone oder von zu Hause aus – die Website www.friedenspfad.kaufungen.eu  führt an Orte in Kaufungen, an denen Menschen unter Krieg und Gewaltherrschaft gelitten oder aber sich für Frieden und ein demokratisches Miteinander eingesetzt haben.

Welch passenderen Auftakt für die Eröffnung hätte es in Kaufungen derzeit geben können, als die 25. Mahnwache für den Frieden auf dem Vorplatz des Rathauses? Seit Beginn des Ukraine-Krieges versammeln sich hier Monat für Monat Bürgerinnen und Bürger, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Wer sich künftig auf den Friedenspfad begibt, so Bürgermeister Arnim Roß, werde in den Geschichten, Schicksalen und Bildern entdecken, dass Kaufungerinnen und Kaufunger auch in der Vergangenheit immer wieder ihre Stimme erhoben und sich für Frieden, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit eingesetzt haben. Mit dem Friedenspfad werde diesem Engagement ein modernes Denkmal gesetzt, das sich auch künftig weiterentwickeln und die Friedensarbeit in Kaufungen sichtbar machen soll. Auch Pfarrerin Dr. Christina Bickel zeigt sich in ihrer Rede zur Mahnwache sicher: „Wir werden vom Krieg und von der Ungerechtigkeit in der Welt immer wieder reden und nicht schweigen und immer wieder die Vision vom Frieden vor Augen führen.“ Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Henner Brosius an der Flöte und Welf Kerner am Akkordeon.

Zur Eröffnung des Friedenspfades fanden sich im Anschluss an die Mahnwache rund 70 Gäste im Rathaus ein. Arnim Roß erläuterte, dass die Idee für den Lern- und Gedenkweg 2014 anlässlich des 100. Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges entstand. Seither recherchierte Ulla Merle, ehemals Leiterin des Regionalmuseums, zu dem Thema und führte Gespräche mit Kaufungerinnen um Kaufungern, um ihre Erinnerungen zusammenzutragen und sie in das digitale Gedächtnis des Friedenspfades aufzunehmen. Redaktionell unterstützt wurde sie dabei von Barbara Orth. Für die grafische und digitale Umsetzung konnte Stephan von Borstel gewonnen werden. Im Rahmen der Eröffnung präsentierte der Künstler und Grafiker den Rundweg auf der oben genannten Website. Derzeit hat der Friedenspfad 16 Stationen, die an das Vergangene erinnern aber auch zur Diskussion über die Gegenwart und Zukunft anregen. Sie erzählen von den Initiativen Einzelner, von Impulsen organisierter Vereine, vom Los Ausgegrenzter und der Integration Zugezogener. Arnim Roß bedankte sich bei dem Redaktionsteam für die gelungene Umsetzung des Projekts, das mit seinem umfangreichen Material hervorragende Voraussetzungen für politische Bildungsarbeit zur Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft böte.