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29.06.2023

Gesundes am Wiesen- und Waldrand: Auf Wanderung mit dem Kräuterstammtisch

Erzählt von Herby Frank Oppermann

Gehört hat man die Namen ja schon mal. Gundermann, Spitzwegerich, Sauerampfer, Beifuss und Giersch, der Traum jedes Gartenbesitzers…

Man weiß ja auch, dass man viele Kräuter essen kann. Aber wer macht das schon so richtig? Klar, Giersch hat man schon mal im Salat probiert, war auch lecker. Aber die anderen?

Da war doch was, es gibt doch in Kaufungen einen Kräuterstammtisch. Man trifft sich an festen Terminen im Mitmachhaus neben dem Museum in der Schulstraße.

Mal sitzt man locker beisammen und tauscht z.B. Rezepte aus, es gibt auch mal was Leckeres zum Probieren. Oder man macht zusammen eine Kräuterwanderung. Jeder kann zwanglos dabei sein, es gibt keine festen Regeln. Also los.

Man trifft auf Barbara, Bozena, Kerstin, Petra und Sandra die trotz Regen gutgelaunt sind.
Es geht Richtung Dautenbach, da stehen auch schon die ersten Kräuter. Barbarakraut oder auch Winterkresse kann man in den Salat geben, als Dip verarbeiten oder mit Spinat dünsten. Als Tee soll es Erkältungen vorbeugen.

Was am Weges- oder Wiesenrand so alles wächst, jetzt bekommt man mal einen Blick dafür. Meistens geht man da achtlos vorbei…
Schon ein paar Meter weiter in der Dautenbachstrasse finden wir Spitzwegerich. Der soll nach Champignons schmecken. Jaaa, mit geschlossenen Augen und etwas Fantasie kommt das hin.
Er hilft aber auch gegen Husten und Insektenstiche. Sandra sagt, es ist ein Wunderkraut.
Vielleicht passt das auch zu Gundermann. Kerstin mag den in geschmolzener Schokolade. Na, das wird natürlich ausprobiert. Gleich mal etwas mitnehmen…

Wieder nur wenige Schritte weiter finden wir Beinwell. Petra hat dafür sofort ein Rezept. Die Blätter mit Blüten oder Käse füllen und einrollen. Die Wurzel mit etwas Öl vermischt hilft bei Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen. Wieder so ein `Wunderkraut`.

Es macht langsam richtig Spaß. Erstaunlich, was auf den wenigen Metern alles wächst. Und wie vielseitig und auch gesund die Kräuter sind. Man sollte sich wieder viel mehr auf die Natur besinnen und mit ihr leben. Es wächst ja alles vor der Haustür, auch noch kostenlos…

Wir entdecken auf dem Rundweg noch viele unterschiedliche Kräuter. Etwas Besonderes aber auch. Barbara hat eine Fichte entdeckt. Die frischen Spitzen sollen zitronig schmecken. Mutig wird probiert, man hat ja bisher keine Bäume gegessen. Stimmt tatsächlich, muss man sich nicht einbilden. Und wieder kommt die Schokolade ins Spiel, damit sollen sie auch lecker sein.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt`s doch noch. Bärlauch wächst in Kaufungen bodenbedingt kaum. Ich kann damit gut leben…
Einen Tipp gibt`s auch noch. Man sollte am Anfang nicht gleich so viele Kräuter essen, der Körper muss sich langsam daran gewöhnen. Aber mit Schokolade zusammen wird das schon passen…

Es war eine sehr schöne Wanderung. Nette Menschen und Gespräche, zwanglos und locker. Und dabei wird man auch noch schlauer, ich komme wieder…
Termine für die Treffen im Mitmachhaus sind am 10. August, 14. September, 12. Oktober. Das ist immer donnerstags um 18:30 Uhr. (hfo)