Schüler präsentierten Filmpremiere im Museum
Eng wurde es im Seminarraum des Regionalmuseums, als Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse der Ernst-Abbe-Schule ihre Eltern, Geschwister, Lehrerinnen und Lehrer sowie weitere Interessierte zur Premiere ihres ersten selbstgedrehten Films begrüßten. Die Anteilnahme, das Ergebnis des Workshops in Zusammenarbeit mit dem Verein „Zeit für Kinder“ zu bewundern, war groß und schaffte eine freudige, erwartungsvolle Atmosphäre bei den Kindern und bei allen Verantwortlichen. Auch Bürgermeister Arnim Roß wohnte der Veranstaltung bei: „In diesem Workshop-Angebot verbindet sich die Zusammenarbeit zwischen Museum und Schule zu einem gelebten Beispiel außerschulischer Bildung.“ Er bedankte sich bei allen Kindern, die viel Zeit und Energie in die Filmerstellung investiert haben sowie bei der Projektleitung vom Verein „Zeit für Kinder“ für die fachgerechte Begleitung. Auch auf die Pläne der Gemeinde, das Regionalmuseum demnächst zu sanieren und moderner aufzustellen, wies der Verwaltungschef die Besucher*innen hin.
Museumsleiter Hauke Homeier sprach den Schülerinnen und Schülern ebenfalls ein dickes Kompliment aus, er betonte die Selbständigkeit, mit der ein spannendes Thema gefunden sowie filmisch umgesetzt wurde: „Über den Zeitraum von zwei Wochen konnten wir beobachten, wie jeden Nachmittag nach der Schule immer noch weiter konzentriert gearbeitet wurde, das war sehr beeindruckend.“
Bevor es dann „Film ab!“ hieß, stellten die Kinder die Handlung vor: Auf der Suche nach einem Pferdeskelett, das sich irgendwo in den Räumen des Regionalmuseums verbarg, wurden die einzelnen Ausstellungsräume entdeckt und viel Wissenswertes und Spannendes über frühere Zeiten erfahren, von dem anschließend im Film berichtet wurde. Wie funktionierte die Feuerwehr? Wie sahen alte Telefone aus, Hausbau, Handwerkerbetriebe, Einkaufsmöglichkeiten und wie gestaltete sich die Nazizeit in Kaufungen? Auch die alte Schulklasse hatte in der Darstellung natürlich ihren Platz – schön anzusehen, aber der Rohrstock rief auch Erstaunen und Skepsis hervor. Schließlich führte die Suche der Kinder in das Untergeschoss ins Bergwerk. Passend gekleidet („Der Helm ist richtig oldschool!“) ging es durch das Labyrinth der Stollen und plötzlich ertönte der Ausruf „Wir haben das Skelett gefunden!“ Das Equus germanicus, 10.000 Jahre alte Knochen eines zirka 1,55 Meter großen Wildpferdes, das einmal in Kaufungen gefunden wurde. Die Freude war groß, der Schülerfilm hatte ein glückliches Happy End und es blieb sogar noch Filmzeit übrig, Museumsleiter Homeier zu interviewen. Dieser gab bereitwillig Auskunft über die Herkunft all der Ausstellungsgegenstände, wies darauf hin, dass für den Museumsbesuch kein Eintritt verlangt wird und dass es wirklich spannend und interessant sein kann, alte Dinge mit neuen aus der heutigen Zeit zu vergleichen. Mit einer Drohnenaufnahme über den Museumsbereich und das verschneite Kaufungen hinweg fand der Schülerfilm einen passenden und schönen Abschluss.
Auch das Team der Medienpädagogen vom Verein „Zeit für Kinder“ bekräftigten am Ende der Vorführung noch einmal, wie viel Freude es auch ihnen gemacht hatte, die Schülerinnen und Schüler bei diesem Projekt zu begleiten und bedankte sich bei den jungen Filmschaffenden sowie bei Schulleitung, Lehrer*innen und Museumsleitung für das gute Zusammenwirken.