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22.08.2011

Sinnesgänge


„Wie soll man sich erkennen, wenn man die Sinne nicht öffnet?“


In der Ziegelei Oberkaufungen wurde am vergangenen Freitag das Kultur- und Erlebnisprojekt „SinnesGänge“ eröffnet.
Die unter der Schirmherrschaft des Vereins „Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne“ stehende Ausstellung ist nun ein weiteres spannendes Ausflugsziel der 1000-Jahrfeier. Die 16 begehbaren Kammern des stillgelegten Zickzack-Brennofens bieten den Raum für 35 Erfahrungsstationen, an denen die Besucher ihre eigenen Sinne durch Experimente in den Bereichen des Hörens, Sehens und Tastens entdecken können. So können unter anderem Töne im Sand sichtbar gemacht, ein Wasserstrudel erzeugt und ein Barfußpfad überwunden werden.
„Mit den Räumen der Ziegelei wurde für diese Ausstellung ein außergewöhnliches Ambiente geschaffen“, so Vize-Landrätin des Landkreises Kassel, Susanne Selbert.
Bis das imposante Gebäude in so schönem Glanz erstrahlen konnte, war jedoch eine Grundsanierung notwendig, die ein langes und ausdauerndes Engagement verlangte und mit viel Handarbeit und Liebe zum Denkmal durchgeführt wurde. Die Initiatoren Frank Hellbrück und Christoph Jöckel aus dem Vorstand des Vereins Erfahrungsfeld haben in Zusammenarbeit mit der Eigentümerin der Alten Ziegelei, Tamara Leszner, ein Konzept entwickelt, das die Strukturen des denkmalgeschützten Gebäudes in die Gestaltung und Einrichtung mit einbezieht.
Die Gemeinde bezuschusst die Sinnesgänge mit 15.000 Euro und gewährt ihnen neben dieser Investition ein zinsloses Darlehen in Höhe von 30.000 Euro, das ab 2013 in zwölf Jahresraten abhängig von der Besucherzahl getilgt werden soll.
„Die Ziegelei ist eine Besonderheit für Kaufungen“, sagt Bürgermeister Arnim Ross in seiner Begrüßungsrede und freut sich über deren neuen Attraktivität.
Neben ehrenamtlicher Mitarbeit und privater Spender erhalten die Initiatoren weitere Fördermittel aus der Regionalförderung, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Kulturstiftung der Kasseler Sparkasse.
„Die SinnesGänge sind ein Ort, um sich selbst zu erkennen, zu sein und zu staunen“, sagt Lienhard Barz, Leiter des Jugendzentrums für kulturelle und politische Bildung der Stadt Nürnberg. Auch wenn die Sinne von der Natur gegeben seien, müsse jeder Mensch die Entfaltung der Sinne in die eigene Hand nehmen.
Die Ausstellung lädt bis zum 16. Oktober genau dazu ein und kann an Wochenenden und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr besucht werden. Montags bis freitags werden nach vorheriger Anmeldung Gruppenführungen angeboten. Der Eintritt kostet sechs Euro, ermäßigt vier Euro. Familien bezahlen 16 Euro (ermäßigt zehn Euro). Weitere Informationen unter www.sinnesgaenge.de