Vorausdenken und Energie einsparen: Gemeinde Kaufungen drosselt Energieverbrauch und leistet Beitrag in Gaskrise
Angesichts der aktuellen Weltlage mitsamt Gaskrise will die Gemeinde Kaufungen ihren Energieverbrauch drosseln. Dafür hat der Verwaltungskrisenstab kürzlich einen Maßnahmenplan in Anlehnung an die Empfehlungen des Hessischen Städte- und Gemeindebundes auf den Weg gebracht, der verschiedenste Szenarien durchspielt und konkrete Maßnahmen aufzeigt.
Zu dem umfangreichen Maßnahmenpaket gehört unter anderem die Abschaltung der Zierbrunnen im Gemeindegebiet, dem Rathausbrunnen und der Gänserammel. Außerdem soll die Raumtemperatur in den Büroräumen des Rathauses und des Feuerwehrstützpunktes auf 19 Grad Celsius abgesenkt werden. Wenig genutzte Räume oder Flure werden gar nicht mehr beheizt. Eine dauerhafte Warmwasserversorgung in den Verwaltungsgebäuden wird es ebenfalls nicht mehr geben. Alle Heizungsanlagen werden bereits umfassend gewartet und eine Prüfung soll klären, ob sämtliche Leitungen und Armaturen richtig gedämmt sind. Bei Bedarf werde dann eine entsprechende Dämmung eingebaut, erklärt Hauptamtsleiter Carsten Marth. Im Feuerwehrstützpunkt sollen die Ausbildungs- und Stabsräume mit „intelligenten“ Thermostaten ausgerüstet werden und in der Fahrzeughalle wird die Heizung auf ein vertretbares Maß heruntergeregelt. Im Hinblick auf die Alltagspraxis in den Wintermonaten erklärt Marth: „Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird es Schulungen zu Möglichkeiten für Energieeinsparungen und energiesparendem Verhalten geben.“
Neben dem Rathausgebäude hat der Krisenstab auch andere gemeindeeigene Einrichtungen in den Blickpunkt genommen: So wird die Lossetal-Halle nur in den Monaten von Oktober bis April beheizt und die Raumtemperatur auf 17 Grad Celsius abgesenkt. „Dadurch sparen wir schätzungsweise rund sechs Prozent Energie ein“, erklärt Marth weiter. Die Warmwasserversorgung der Sporthalle solle nur noch über die Leistungen der Solaranlage erfolgen, nicht mehr über eine Zuheizung durch Gas.
Neben diesen Maßnahmen verfolgt der Verwaltungskrisenstab auch mittelfristige Pläne, wie die Gemeinde Kaufungen zukünftig weiter Energie einsparen kann. Wassersparende Duschköpfe können in allen gemeindlichen Liegenschaften zu rund 30 Prozent weniger Energieverbrauch für die Warmwasserversorgung führen. Alte Elektrogeräte mit hohem Energieverbrauch sollen durch neue Geräte ersetzt werden. Und auch der Energieverbrauch der Server inklusive deren Kühlung soll heruntergefahren werden. Geplant ist eine weitere Optimierung der Beleuchtung von Straßen, Sportstätten und gemeindlichen Liegenschaften durch eine angepasste Beleuchtungsdauer- und Intensität. Und auch das Dach der Feuerwehrfahrzeughalle soll in den nächsten Jahren gedämmt werden, um keine Energie verpuffen zu lassen. „Wir wollen in allen gemeindeeigenen Einrichtungen alte Kessel sukzessiv austauschen und Pumpen durch Hocheffizienzpumpen für Heizung und Warmwasser ersetzen“, erklärt Bürgermeister Arnim Roß abschließend. Mit den Maßnahmen wolle die Gemeinde Kaufungen ihren Beitrag in der jetzigen Situation leisten und ein sichtbares Zeichen zum Energiesparen setzen.