Neue Ausstellung im Rathausfoyer: »terre des hommes« zeigt Erlebnisse und Geschichten von Kindern auf der Flucht
Krieg in Syrien, langanhaltende Konflikte im benachbarten Irak: Vertreibung, Folter und Morde zwingen viele Menschen zur Flucht. Weltweit flüchten derzeit rund 68 Millionen Menschen aus ihren Heimatländern. Etwa die Hälfte davon sind Kinder. Am 20. September 2018, dem Weltkindertag, wurde im Kaufunger Rathausfoyer die neue Ausstellung „terre des hommes“ (übersetzt: „Erde der der Menschlichkeit“) eröffnet, die noch bis zum 31. Oktober 2018 läuft.
Anhand zahlreicher Fotos und Transparente gibt die Ausstellung Einblicke in die Notlagen von Kindern, die gezwungen werden, ihre Heimat, ihre Freunde und ihre Eltern zu verlassen, um an einem neuen Ort in der Welt Zuflucht zu finden. Gleichzeitig zeigt sie aber auch Hilfsmaßnahmen von terre des hommes entlang der Fluchtrouten aus dem Nahen Osten. „Dass diese Ausstellung am heutigen Weltkindertag eröffnet wird, ist kein Zufall“, erklärte Rolf Wekeck, Initiator der Ausstellung und seit 40 Jahren aktives Mitglied bei terre des hommes. „Terre des hommes versteht sich als Lobby für Kinder auf der Flucht“, so Wekeck. Das Kinderhilfswerk fördert 7000 Projekte für 15 Millionen Kinder in 47 Ländern. Sie führen Kampagnen gegen Kinderarbeit und sexuelle Ausbeutung von Kindern durch, sie kämpfen für den Schulbesuch, für eine medizinische Versorgung und für die Umsetzung der Kinderrechte. Zum Thema Kinder auf der Flucht betonte Wekeck energisch: „Niemand wird freiwillig zum Flüchtling. Der Spruch „Wir können nicht alle aufnehmen“ geht an der deutschen Realität vorbei und ist angesichts der Lage in Jordanien oder dem Libanon nur als zynisch zu bezeichnen.“ Seine Lösung: „Wer Fluchtursachen bekämpfen will, muss die Waffenexporte stoppen, sich für fairen Handel einsetzen, den Klimawandel aufhalten, legale Fluchtwege schaffen, die Zusammenarbeit mit Diktaturen beenden, finanzpolitisch auf Entwicklungs- und nicht auf Militärausgaben setzen und ein Einwanderungsgesetz beschließen.“
„Die Arbeit von terre des hommes ist wichtig und vorbildlich“, machte Bürgermeister Arnim Roß in seiner Begrüßungsansprache deutlich. In Kaufungen freut man sich über die Ausstellung „terres des hommes“, die sich in die friedenspädagogische Arbeit einreiht und Teil des „Kaufunger Friedenspfades“ ist. „Wir haben das Glück, seit über 70 Jahren in Frieden zu leben“, so der Bürgermeister. „Aber der Frieden ist bedroht, an vielen Orten der Welt herrscht Krieg.“ Das wolle man überwinden. Daher habe die Gemeinde in 2014, zum hundertsten Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges, den Kaufunger Friedenspfad ins Leben gerufen und seitdem mit Veranstaltungen, Initiativen und Projekten gefüllt. „Insofern verbindet diese Ausstellung unsere friedenspädagogische Arbeit und unsere Arbeit für und mit geflüchteten Mitbürgerinnen und Mitbürgern“, betonte Roß.
Terre des hommes ist auf Spenden angewiesen. Dabei garantiert das Kinderhilfswerk, dass alle Spenden korrekt verwendet werden.
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