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14.03.2022

Dritte Mahnwache vor Kaufunger Rathaus: Starke Worte und große Hilfsbereitschaft

Seit Kriegsausbruch in der Ukraine versammeln sich jeden Freitagabend hunderte Menschen vor dem Kaufunger Rathaus, um ein Zeichen für Frieden und Demokratie zu setzen. So auch in der vergangenen Woche: 200 Menschen kamen auf Einladung der Kirchen- und Gemeindegremien mit Kerzen und Windlichtern auf den Rathausvorplatz, um ihre Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern zu zeigen. Starke Worte gab es dabei von drei Jugendlichen des Kaufunger Kinder- und Jugendforums, die Einblicke in ihre Gedanken und Sorgen gewährten: „Warum muss Putin das machen?“, fragte Maris Haupt (11 Jahre). „Ich finde es schrecklich, dass so viele Menschen fliehen müssen, so viele Häuser zerstört werden und Menschen grundlos auf beiden Seiten sterben“, ergänzte Maja Nickel (14 Jahre), „Putin hat so ein großes Land, anstatt sich um sein eigenes zu kümmern, greift er ein anderes an.“ Und auch Clara Maltes (13 Jahre) fand beachtliche Worte: „Ich habe mir in letzter Zeit viele Gedanken darüber gemacht, wie es den Menschen in der Ukraine geht. Wie es ist, alles zu verlieren. […] Und einfach zu fliehen, ohne zu wissen, was einen erwartet und was nun auf einen zukommt mit der Angst, zu sterben.“

Bevor die Glocken der Kaufunger Kirchen fünf Minuten lang am Nachthimmel zu hören waren, machte Dr. Christina Bickel, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Oberkaufungen mit ihren Worten noch einmal Mut: „Wir wollen an der Hoffnung festhalten, dass die Menschen aus der Ukraine nach ihrer Flucht Geborgenheit und Ruhe finden.“ Hoffnungszeichen gab es auch beim gemeinsamen Lied „We shall overcome“, auf Deutsch „wir werden es überwinden“, das vom Pausenchor Oberkaufungen begleitet wurde.

Von einer „historischen Zäsur“ sprach im Anschluss Landrat Andreas Siebert, der sich erschüttert und fassungslos über den anhaltenden Krieg in der Ukraine zeigte. Er betonte aber auch die große Hilfsbereitschaft und Solidarität der Menschen: „800 ukrainische Flüchtlinge sind bereits im Landkreis Kassel eingetroffen, jeden Tag kommen Hunderte dazu“, berichtete der Landrat, „auf Seiten der Hilfegebenden wurden uns bereits über 500 Unterkünfte angeboten.“ Siebert zeigte sich beeindruckt von den privaten Unterstützungsangeboten, aber auch von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der örtlichen Kirchen, von Unterstützerkreisen und auch von den Gemeinden in der Region. „Das zeichnet unseren Landkreis aus“, so der Landrat abschließend.